6. Walter Berchtold – unerfüllte Karriereträume
Walter Berchtold war als CEO der Falcon Private Bank nicht zu beneiden. Er musste «in die Hosen steigen», nachdem Eduard «Edy» Leemann über die Geldwäschereiaffäre im Zusammenhang mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB gestolpert war.
Der frühere Private-Banking-Chef der Credit Suisse konnte nur noch Scherben aufwischen. Falcon musste sich nach der erheblichen Rufschädigung komplett neu ausrichten. Auch die neue Strategie in Richtung eines digitalen Wealth Managers stampfte Berchtold unbeirrbar aus dem Boden. Den Relaunch der neuen Falcon erlebte Berchtold aber nur noch als Zuschauer an der Seitenlinie. Der Banker hatte sich mit den Besitzern in Abu Dhabi zerstritten.
Eine Krönung seiner Karriere ist Berchtold damit erneut verwehrt geblieben. Der CEO-Posten der Credit Suisse war im Jahr 2007 an den Investmentbanker Brady Dougan gegangen; bei Falcon stolperte er über ein Aktionariat, das sich nicht lenken lässt. Was bleibt dem mittlerweile 55-Jährigen? Fintech-Investments und Verwaltungsratsmandate. Oder ein weiterer Versuch als CEO, vielleicht bei Julius Bär?