Katar, der Grossaktionär der Credit Suisse, hat seine Beteiligung an der Bank gesenkt. Auch der Anteil an Erwerbsrechten ist gesunken.
Der Staatsfonds von Katar ist seit dem Jahr 2008 einer der grössten Aktionäre der Grossbank Credit Suisse (CS). Das Emirat schoss der CS im Laufe der Jahre Milliarden an benötigtem Kapital ein, liess sich dies aber auch teuer bezahlen.
Denn teilweise kamen die Geldspritzen in Form von Wandelanleihen, für welche die CS Zinsen zwischen 9 und 9,5 Prozent bezahlt. Im Laufe der Jahre hat die CS so einen Milliardenbetrag an Katar zurückbezahlt. Gleichzeitig sorgte das Emirat mit einem Vertreter im Verwaltungsrat der CS für stabile Beziehungen.
Deutliche Reduktion der Beteiligung
Das hat sich im Laufe dieses Jahres geändert: Katars Vertreter Jassim Bin Hamad J.J. Al Thani ist dieses Jahr aus dem CS-Verwaltungsrat ausgetreten. Zwar hat der Staatsfonds die letzte Kapitalerhöhung der CS in diesem Frühsommer noch mitgetragen.
Doch nun haben die Kataris ihre Beteiligung an der CS reduziert. Anstatt 5,01 Prozent Aktien und 12,96 Prozent Erwerbsrechte hält der Staatsfons noch 4,94 Prozent der CS-Aktien und 10,97 Prozent Erwerbsrechte in Form der Wandelanleihen.
Boykott auch gegen die CS
Laut Angaben der CS hat Katar aber nur den Aktienanteil reduziert, Wandelanleihen habe der Grossaktionär nicht verkauft. Die Reduktion des Anteils Erwerbsrechte habe sich auf Grund einer Verwässerung im Zuge der letzten Kapitalerhöhung ergeben.
Katar steht derzeit unter einer Blockade von Nachbarstaaten: Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Katar isoliert und blockiert. Katar soll angeblich an Terrorfinanzierungen beteiligt sein.
Dies hat auf Folgen für die CS, wie kürzlich bekannt geworden ist. So boykottiert nun die VAE-Hauptstadt Abu Dhabi offenbar auch Banken, die Katar zu ihren Grossaktionären zählen. Also in erster Linie die CS, die Deutsche Bank und auch die britische Bank Barclays.