An der Generalversammlung der Credit Suisse nahm CEO Tidjane Thiam zu den umstrittenen Cheflöhnen Stellung – und gestand, was ihm besonders am Herzen liegt.
Im Vorfeld der am (heutigen) Freitag stattfindenden Generalversammlung der Credit Suisse (CS) wurde aussergewöhnlich scharfe Kritik an den Vergütungen des Managements geübt.
In den Eröffnungsreden verteidigte CS-Präsident Urs Rohner die nun beschlossenen Vergütungen für das Management und den Verwaltungsrat. Konzernchef Tidjane Thiam betonte in seiner Rede, dass der Dialog mit den Aktionären sehr wichtig sei. «Wir hören auf das, was Sie sagen».
Hoffen auf eine Ende
Ausgehend vom diesem Dialog habe Thiam am letzten Karfreitag vorgeschlagen, die ihm und der Geschäftsleitung zugeteilte variable Vergütung um 40 Prozent zu reduzieren.
«Wir hoffen, dass dieser Vergütungsentscheid die geäusserten Bedenken zu einem Teil ausräumen wird. Und wir hoffen, dass wir so unsere ganze Aufmerksamkeit erneut der anstehenden Aufgabe widmen können: der Umsetzung unserer Strategie. Dass sie sich bewährt, zeigen die Ergebnisse des ersten Quartals», so Thiam.
Thiam steht «voll und ganz» hinter dem Heimmarkt
Der gebürtige Ivorer brachte zudem ein Thema ein, das ihm «besonders am Herzen liegt»: die Schweiz. Im Rückgriff auf die 2015 formulierte Strategie sagte er, dass die Schweizer Wurzeln der CS für den Erfolg des Konzerns entscheidend seien und dass sich die CS «voll und ganz» hinter den Heimmarkt stelle.
Vor diesem Hintergrund lieferte er einige Angaben, welche die Bedetung der Schweiz für den Bankkonzern unterstreichen sollen. Jede fünfte Person und über 100'000 Unternehmen wickeln hierzuland ihre Bankgeschäfte über die CS ab, rechnete Thiam vor. Jeden Tag besuchten rund 30'000 Kunden eine der 170 Geschäftsstellen. Und mit über 17’000 Mitarbeitenden sei die Grossbank einer der grössten Arbeitgeber und Ausbildner des Landes.
Hommage an Alfred Escher
Er könne noch «unzählige» weitere Beispiele nennen, so Thiam. Aber diese Beispiele allein würden die engen Beziehungen zwischen der CS sowie der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft unerstreichen. «Diese Beziehung reicht bereits mehr als 160 Jahre zurück, als Alfred Escher dieses herausragende Unternehmen gründete», sagte Thiam.