Die Konsumkreditbank Cembra hat im vergangenen Jahr einen leichten Gewinnrückgang erlitten. Die Bank verlagert ihr Geschäftsmodell stärker in Richtung Kreditkartengeschäft.
Das Konsumkreditgeschäft ist in der Schweiz nicht mehr sonderlich attraktiv. Der Markt schrumpft seit sieben aufeinanderfolgenden Jahren. Marktführer Cembra Money Bank schlug sich dank Sparmassnahmen, Digitalisierung und einer Diversifikation des Geschäftsmodells im vergangenen Jahr dennoch beachtlich. Der Gewinn sank zwar auf 143,7 Millionen Franken, wie Cembra am Donnerstag mitteilte. Doch konnte der Rückgang auf 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beschränkt werden.
Cembra erreichte das Ergebnis durch eine Reihe von Massnahmen: So investierte das Unternehmen in die Digitalisierung, was zu einem Rückgang beim Personal führte. Zudem schloss die Bank sieben Filialen.
Tiefere Refinanzierungskosten
Im Kreditkartengeschäft hat Cembra die Partnerschaft mit Migros frühzeitig verlängert. Ausserdem hat sich die Bank mit einigen Kapitalmassnahmen eine bessere Ausgangslage verschafft. So hat sie den Kredit von insgesamt 250 Millionen Franken frühzeitig an General Electric vollständig zurückgezahlt, was die Refinanzierungskosten deutlich senkte.
Zudem nahm die Bank über eine Verbriefungstransaktion von Autoleasings (ABS) 200 Millionen Franken und weitere 200 Millionen über eine unbesicherte Anleihe ein.
Das regulatorische Umfeld mit dem festgelegten Höchstzinssatz im Kleinkreditgeschäft zwingt Cembra, das Geschäftsmodell verstärkt auf das Kreditkartengeschäft zu verlegen.
Wachstum bei den Kreditkarten
Hier stiegen die Forderungen gegenüber Kunden um 15 Prozent an, vor allem dank der höheren Anzahl ausgegebener Kreditkarten von rund 727'000 Stück.
Die Kapitalausstattung von Cembra beurteilt der Verwaltungsrat als so stark, dass er nun eine Dividende von insgesamt 4,45 Franken auszahlen will. Vergangenes Jahr belief sie sich auf 3,35 Franken. Künftig wolle die Bank überschüssiges Kapital über ausserordentliche Dividenden oder Aktienrückkäufe an Aktionäre zurückführen.