Für gewöhnlich springen US-Gerichte mit der Schweizer Grossbank nicht eben zimperlich um. In einer Sammelklage wegen Zinsmanipulationen wurde jetzt aber im Sinne der UBS entschieden.
Ein US-Bundesgericht hat eine Klage von Investoren gegen mehrere Grossbanken wegen mutmasslicher Manipulationen des Referenzzinssatzes Euribor in grossen Teilen verworfen. Die Sammelklage richtete sich unter anderem gegen die Schweizer Grossbank UBS, wie die Agentur «AWP» berichtete.
Ein Richter in New York stellte gestern Dienstag fest, es fehlten Beweise, dass die Geldinstitute Absprachen trafen, um den Handel zu manipulieren.
US-Banken im Schwitzkasten
Die Sammelklage richtete sich gegen die Banken UBS, Crédit Agricole, Rabobank, Royal Bank of Scotland und Société Générale. Lediglich gegen die amerikanischen Institute Citigroup und J.P. Morgan können die Investoren ihre Klagen weiter vorantreiben.
Wie der noch wichtigere Libor ist der Euribor ein Referenzzinssatz, der Basis für unzählige Geschäfte im Volumen von Hunderten Billionen Euro ist.
Libor-Skandal dauert an
In der Schweiz befasst sich weiterhin die Wettbewerbskommission (Weko) mit dem Libor-Fall. Die UBS wurde bereits im Jahr 2012 wegen ihres Parts in den Zinsmanipulationen von diversen Behörden mit rund 1,5 Milliarden Dollar gebüsst. Hinzu kamen 2015 eine zusätzliche Busse in den USA von 203 Millionen Dollar sowie eine dreijährige Bewährungsperiode.
Letzten Herbst konnte die Grossbank in den USA eine wichtige Einigung mit Investoren erzielen.