Zeno Staub, CEO Zürcher Bank Vontobel, bleibt im Steuerstreit mit Deutschland gelassen. Kein einziger Vontobel-Kunde sei je auf einer Steuer-CD gewesen, sagte Staub in einem Interview.
Die Bank Vontobel gehört zu jenen Schweizer Banken, die mit Deutschland im Steuerstreit verhandeln. Vontobel sei eines von rund zwei Dutzen Instituten, welche Gespräche führten, sagte CEO Zeno Staub in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (online nicht verfügbar).
Vontobel habe ihre Kunden seit langem dabei unterstützt, ihr Vermögen bei den Steuerbehörden anzumelden. «Keiner unserer Kunden war je auf einer Steuer-CD, alle haben sich selbst bei den Behörden gemeldet», betonte Staub.
Selbst wachsen, aber auch Zukäufe
Nun gehe Deutschland die Kunden an und leite daraus einen Anspruch auf vergangene Gewinne ab. Nicht kommentieren wollte Staub im Interview die Affäre um den FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeness: «Wir sprechen nicht über tatsächliche oder kolportierte vermutete Kundenbeziehungen.»
Bedeckt gab sich Staub zu weiteren möglichen Firmenkäufen. «Wir wollen selbst so stark wachsen, dass wir nicht durch Zukäufe zulegen müssen, aber können.» In den letzten fünf Jahren sei das Vontobel gelungen.
Gute Chancen mit Vescore
Die von der Raiffeisen-Gruppe im Sommer übernommene Asset-Management-Gesellschaft Vescore passt laut Staub zum Geschäftsmodell von Vontobel und bedeutet eine «gute Chance». Vescore habe Stärken bei computergestützten «Quant»-Anlagen, und kenne sich bei nachhaltigen Anlageprodukten aus.
Das Geschäft mit professionellen Investoren brauche aber Zeit, räumte Staub ein. «Vescore soll im Jahr 2018 wieder Gewinne schreiben.»