Der Bonus-Trend im Banking zeigt derzeit klar nach unten, nicht zuletzt bei der Credit Suisse. Eine Umfrage offenbart nun, ob für die Mitarbeitenden damit wirklich eine Welt zusammenbricht.
Das Jahresergebnis der Credit Suisse (CS) fiel miserabel aus. Als Reaktion darauf kürzte die Grossbank die Boni. Allerdings sind nicht alle Mitarbeiter davon betroffen. In den Investmentbank-Einheiten etwa stiegen die Gehälter insgesamt, wie auch finews.ch berichtete.
Rund 42 Prozent der CS-Investmentbanker – der Grossteil von ihnen ist in London und New York angesiedelt – sind aber offenbar dennoch unzufrieden über ihren Bonus (siehe Grafik). Dies ergab eine aktuelle Umfrage des Londoner Vergütungsspezialisten «Emolument» unter gut 1'000 in der «City» tätigen Bankern, verteilt auf acht Grossbanken.
Knapp ein Drittel der befragten CS-Banker ist nicht sicher, ob der Bonus nun angemessen sei – und nur 27 Prozent sind «happy» mit der Sondervergütung.
Zufriedenheit auch von Transparenz abhängig
Die Faust im Sack machen auch die Banker der Citigroup und der Bank of America Merrill Lynch (BAML), mit Unzufriedenheits-Raten von 42 und 45 Prozent (siehe Tabelle). Möglicherweise ist dafür die Ankündigung der beider Grossbanken verantwortlich, die Boni-Zahlungen für 2015 zu kürzen.
Doch laut Alice Leguay, Chief Operation Officer und Mitgründerin von Emolument, ist die Zufriedenheit nicht alleine von der Bonushöhe abhängig. Auch die Transparenz bei der Berechnung der Boni spiele eine entscheidende Rolle.
Warum Jefferies-Banker so glücklich sind
Möglicherweise sei deshalb die Unsicherheit, ob nun der Bonus angemessen ist oder nicht, bei der US-Investmentbank Jefferies mit 20 Prozent am tiefsten und die Zufriedenheit über die Bonushöhe mit 40 Prozent am höchsten, meint Leguay.
Und dies, obwohl die Gesamtvergütung mit umgerechnet 230'000 Franken bei Jefferies deutlich tiefer ausfiel als bei BAML mit 290'000 Franken.