Der CEO der Privatbank EFG, Joachim Strähle, stärkt seine Hausmacht. Er holt sich den früheren Chef von J. Safra Sarasin Deutschland für Spezialprojekte, wie Recherchen von finews.ch ergaben.
Man kennt sich: Nils Ossenbrink (Bild links) hat jahrelang unter Joachim Strähle gearbeitet, als dieser noch CEO der Basler Privatbank Sarasin war. Diese heisst inzwischen J. Safra Sarasin, Strähle ist Chef bei EFG International – und Ossenbrink ist erneut in seinem Team. Das zeigen Recherchen von finews.ch.
Ossenbrink hat bei EFG einen Titel als Senior Vice President erhalten, wie sein frisch aktualisiertes Linkedin-Profil zeigt. Gemäss Informationen von finews.ch soll er für Spezialprojekte eingesetzt werden.
Bis vergangenen August war Ossenbrink noch CEO von J. Safra Sarasin Deutschland gewesen. Sein Vertrag war ausgelaufen, wie finews.ch berichtete. Ossenbrink wollte zurück in die Schweiz, wo seine Familie wohnhaft ist.
Bald viel Arbeit?
Strähle hat dies seinem alten Weggefährten nun ermöglicht. Ossenbrink ist nach Peter Fischer der zweite Top-Manager, den der EFG-CEO von J. Safra Sarasin weglotst. Fischer hat er per Jahresanfang zum Head of Strategy, PR und Marketing ernannt, wie finews.ch berichtet hat.
Was der Aufgabenbereich von Ossenbrink sein wird, ist nicht klar. Eine Antwort von EFG International ist noch ausstehend. Es ist aber durchaus möglich, dass der Wirtschaftswissenschafter bald viel Arbeit bekommen wird.
Er kann zulangen
EFG International wird zurzeit als Käuferin der Tessiner Privatbank BSI gehandelt. Kommt der Kauf zustande, wird dies EFG einiges an Managementkapazitäten für die Integration kosten.
Dass Ossenbrink zulangen kann, hat er in Deutschland gezeigt. 2013 übernahm er dort die Leitung von J. Safra Sarasin, die nach einigen guten Jahren vom Weg abgekommen war. Inzwischen ist die Bank in Deutschland wieder auf Kurs. Der Abgang des Machers Ossenbrink könnte jedoch Spuren hinterlassen.