Der Steuerstreit mit den USA kommt die Zürcher Privatbank Julius Bär viel teurer zu stehen als erwartet. Immerhin hat das Institut nun eine prinzipielle Einigung erzielt.
Die Privatbank Julius Bär hat bezüglich der im US-Steuerstreit drohenden Busse offensichtlich zu knapp berechnet. Wie das Zürcher Traditionshaus am Mittwoch mitteilte, hat es in Absprache mit dem amerikanischen Behörden 197,25 Millionen Dollar an weiteren Rückstellungen getroffen.
Bisher hatte Julius Bär 350 Millionen Dollar für die Beilegung des Steuerstreits mit den USA beiseite gestellt. Damit klettert die vom Institut erwartete Busszahlung auf über 547,25 Millionen Dollar. Die zusätzliche Reserve wird noch dem Resultat des Jahres 2015 belastet, wie es weiter hiess.
Prinzipielle Einigung erzielt
Trotz der happigen Zusatzbelastung erwartet die Bank, das Jahr mit einem Gewinn zu beschliessen.
Die Privatbank gibt sich zudem zuversichtlich, mit dem amerikanischen Justizministerium (Department of Justice DoJ) im ersten Jahresviertel 2016 einen Abschluss des Verfahrens zu erreichen. Eine prinzipielle Einigung konnte nun mit dem Attorney’s Office for the Southern District of New York erreicht werden, wie mitgeteilt wurde.
Signal für Kantonalbanken
Julius Bär figuriert im US-Steuerstreit unter den ursprünglich rund zehn Kategorie-1-Banken, gegen die das DoJ Strafermittlungen eingeleitet hat. Beobachter hatten erwartet, dass die Busse für die Bären über 1 Milliarde Dollar betragen könnte.
Das Grundsatzabkommen zwischen den US-Behörden und Julius Bär lässt nun darauf hoffen, dass auch die anderen Schweizer Banken der Kategorie 1 mit den USA bald zu einer Einigung gelangen. Namentlich zählen zu dieser Kategorie mitunter die Zürcher und Basler Kantonalbanken.