Am Dienstag präsentiert die UBS ihre Zahlen zum 3. Quartal. Der Zustrom an Kundengeldern wird ein wichtiger Indikator für die Entwicklung sein.
Zahlreiche Sondereffekte, Neubewertungen und Abschreibungen werden das Quartalsergebnis der UBS beeinflussen und es einmal mehr erschweren, eine klare Antwort zu erhalten, wie es tatsächlich um die Grossbank steht.
Aussagekräftig wird die Entwicklung der Neugelder in der Wealth-Management-Sparte sein. Die kürzliche Meldung, wonach einzelne Kunden, namentlich Institutionelle, Gelder wieder zurück zur UBS transferiert hätten, wurde in der Branche selber mit einiger Verwunderung quittiert.
Branchenskepsis bezüglich Zuflüsse von Insitutionellen
Die Gründe: Erstens dürften institutionelle Kunden nicht so rasch die Bank wieder wechseln. Und zweitens erscheint es unwahrscheinlich, dass institutionelle Kunden, die bei der UBS waren, ausgerechnet zu kleineren Instituten wie Raiffeisen oder zu einzelnen Kantonalbanken gewechselt haben sollen, die auf die Bedürfnisse solcher Grosskunden auch nicht unbedingt eingestellt sind.
Vor diesem Hintergrund muss die Meldung, welche seinerzeit von der Sonntagspresse verbreitet worden war, mit einiger Skepsis betrachtet werden. Tatsächlich hiess es denn auch, dass die Rückflüsse - wenn es denn solche gegeben hat - noch gering gewesen seien. Umso mehr darf man nun also gespannt sein, wie sich der Neugeldzufluss im 3. Quartal effektiv entwickelt hat.
Warten auf personellen Wechsel im Schweiz-Geschäft
Im Bereich Wealth Management Schweiz haben sich die Hinweise verdichtet, dass die Position von Schweiz-Chef Francesco Morra gefährdet ist. Dies im Gegensatz zu Jürg Zeltner, der sich intern offenbar besser halten kann, nicht zuletzt dank der Unterstützung des früheren UBS-Verwaltungsrats Stephan Haeringer.
Ob allerdings Morra durch den bisherigen CS-Mann Lukas Gähwiler ersetzt wird, bleibt abzuwarten und wurde in den letzten Tagen kaum mehr thematisiert.
Noch immer zuviel Personal?
Intern heisst es weiter, dass CEO Oswald J. Grübel daran sei, die UBS nach dem Modell der Credit Suisse umzubauen, wo er vorher tätig war und damit einigen Erfolg einheimsen konnte. Ein neuer, grosser strategischer Wurf wird von ihm dagegen kaum erwartet. Intern soll er sich auch dahingehend geäussert haben, dass der Personalbestand immer noch zu hoch sei.
Ausserdem soll er im engsten Kreis verlautet haben, dass der Aktienkurs bestenfalls noch 40 Prozent von seinem früheren Höchst von rund 80 Franken erreichen könne. Das würde bedeuten, dass die Aktie im positivsten Fall aller Fälle auf rund 32 Franken kommen könnte. Allerdings ist der Titel derzeit noch weit davon entfernt. Er notiert unter 20 Franken.