Die Verschärfung der Finanzkrise löst in der Anlagefonds-Branche in den USA, aber auch in Grossbritannien und Deutschland eine grossen Stellenabbau aus. Wie die NZZ schreibt, wird die Welle an der Schweiz nicht vorbeigehen: Das Ausmass der Krise zeigt sich an der Entwicklung des in der Schweiz öffentlich placierten und vom Schweizerischen Anlagefondsverband ausgewiesenen Fondsvolumens. Dieses lag Ende Oktober bei knapp 500 Milliarden Franken Zu Beginn des Jahres hatte es noch 600 Milliarden betragen.
Die Fondsgesellschaften sind von der Krise somit unmittelbar betroffen, denn das schrumpfende verwaltete Vermögen bedeutet auch geringere Gebühreneinnahmen. Manche Fonds sind mittlerweile vom Volumen her so klein, dass sich ihre Verwaltung betriebswirtschaftlich nicht mehr lohnt.
Vom Abbau besonders betroffen sein werden nach Ansicht des Personalberaters Klaus Biermann die aktienorientierten Fonds-Firmen.
Pictet will die Gunst der Stunde nutzen
Die Grossbank Credit Suisse hat vergangene Woche die Streichung von 650 Stellen in der Schweiz bekanntgegeben, was einem Anteil von 3% der hierzulande Beschäftigten entspricht. Davon sei auch der Bereich Asset-Management betroffen. Eine Sprecherin der UBS teilte mit, im Bereich Global Asset-Management der Grossbank habe es in diesem Jahr einen minimalen Abbau im Rahmen der natürlichen Fluktuation gegeben. Die Personalentwicklung sei aber trotz den Stellenstreichungen in der Bank relativ stabil. Per 31. Oktober hatte die UBS in der Schweiz 732 Vollzeitstellen in diesem Bereich.
Die Bank Pictet muss laut NZZ die Kosten an die Erträge anpassen. Dabei werde der Fokus aber auf die allgemeinen Betriebskosten gelegt. Der Abbau von Stellen sei kein Thema, und es gebe keinen Einstellungsstopp. Vielmehr baue Pictet punktuell aus und nutze Opportunitäten, die sich am Arbeitsmarkt böten. Julius Bar habe die Kapazitäten im kleinen Rahmen angepasst. Die Fondsgesellschaft der Kantonalbanken, Swisscanto, sah sich noch nicht zu Massnahmen veranlasst.