Anders als die UBS, welche chinesische Private-Banking-Kunden direkt in China betreuen will, schlägt Vontobel-Asien-Chef Alex Fung eine andere Strategie ein. Und er hat Pläne, wie er das Wealth Management in der Region zu stärken gedenkt.
Chinas Reiche und Superreiche werden üblicherweise aus der Sonderverwaltungszone Hongkong oder aus Singapur betreut – also «Offshore». Denn die Regulierungen für die Betreuung in der Volksrepublik selber seien zu hoch, begründen viele Private Banker die Praxis.
Die UBS baute hingegen ihre Präsent auf dem chinesischen Festland kürzlich aus. Die Schweizer Grossbank eröffnete in Schanghai eine Asset-Management-Boutique, um näher an die chinesischen Millionäre und Milliardäre heranzurücken.
Die Privatbank Vontobel hält derweil an Hongkong – was übersetzt «duftender Hafen bedeutet – fest, wie Alex Fung (Bild unten) am Mittwoch dem Branchenportal «Asian Private Banker» (Artikel bezahlpflichtig) erklärte. «Wir werden die chinesischen Kunden weiterhin Offshore betreuen», so Vontobels Asien-Chef.
Betreute Kundenvermögen verdoppeln
Ungeachtet der jüngsten Wachstumsschwäche in China, bleibe die Volksrepublik für Vontobel ein Wachstumsmotor, sagte Fung.
Allerdings: Im Wealth Management in Asien ist die Zürcher Privatbank keine grosse Nummer. Mit einigen Neueinstellungen am Standort in Hongkong will Fung, der letzten Juli zu Vontobel stiess, die Kundenbasis vergrössern, wie auch finews.ch berichtete.
Fungs erklärtes Ziel: Die Kundenvermögen in den kommenden vier Jahren verdoppeln. Konkrete Zahlen nannte er dieses mal nicht. In einem Gespräch mit finews.ch vor rund einem Jahr hatte Fung aber als Ziel 3 Milliarden Franken genannt. Um dies zu erreichen, beabsichtigt er auch kleineren Privatbanken zu kaufen, die mit der Profitabilität zu kämpfen haben.
Auch digital unterwegs
Der Ausbau des Private Banking in Asien wird auch digital begleitet. So lancierte Vontobel kürzlich eine Private-Banking-App für ihre Kunden in Hongkong und China.