Dass die Credit Suisse eine Kapitalerhöhung plant, ist seit Monaten ein hartnäckiges Marktgerücht. Am Donnerstag erhielt es neuen Auftrieb. Die Bank dementierte nicht.
Am Donnerstag nach Börsenschluss bemüssigte sich die Credit Suisse (CS), die Kurskapriolen ihrer Aktie mit einer Medienmitteilung zu kommentieren: Sie habe «die heutigen Medienspekulationen über die Kapitalisierung und den Investorentag am 21. Oktober 2015 zur Kenntnis genommen», hiess es da.
Bekanntlicherweise prüfe die Bank ihre Strategie, auch den Kapitalbedarf. Die Ergebnisse will die CS, wie bereits berichtet, am kommenden 21. Oktober vorstellen.
Substanzielle Kapitalerhöhung
Der Auslöser war ein Bericht in der für gewöhnlich gut informierten «Financial Times» am frühen Donnerstagnachmittag gewesen. Darin wurde das Gerücht einer möglichen Kapitalerhöhung nochmals aufgewärmt.
Im britischen Finanzblatt war die Rede von einer «substanziellen» Kapitalerhöhung mit Verweis auf nicht näher genannte Quellen. In der Folge sackte die CS-Aktie bis zu 4 Prozent ab.
Frühzeitige Folgerungen
Dürre Statements von börsenkotierten Unternehmen zu Marktgerüchten sind die Regel. Die Regel ist aber auch, dass Marktgerüchte in dem Statement abgewürgt werden, indem sie klar dementiert werden – sollten sie denn nicht stimmen.
Die Mitteilung der CS war kein Dementi. Daraus zu folgern, ihr CEO Tidjane Thiam werde am 21. Oktober unter anderem auch eine Kapitalerhöhung ankündigen, ist möglicherweise immer noch verfrüht.
Doch mit ihrem Kommentar gelingt es der CS jedenfalls nicht, dem Gerücht den Wind aus den Segeln zu nehmen.