Prinz Max von und zu Liechtenstein machte einen Abstecher nach Genf, weil die Fürstenbank LGT dort ihren Standort renoviert hat. Als CEO des Instituts sagte er dabei auch, wohin die Reise weiter geht.
Zwei Jahr lang dauerte die Renovation der Genfer Niederlassung der liechtensteinischen Fürstenbank LGT an der Rue du Rhône 21. Am Dienstag wurde sie feierlich eröffnet. Vor Ort war auch Prinz Max von und zu Liechtenstein, seines Zeichens auch CEO der Bank (Bild).
Die Genfer Dépendance spiele eine zentrale Rolle für die LGT-Gruppe, sagte er in einem Interview mit der Westschweizer Wirtschaftszeitung «L'Agefi» (Artikel bezahlpflichtig). Der Westschweizer Finanzplatz habe in den letzten drei Jahren wesentlich zur Entwicklung des Neugelds beigetragen.
Gelder aus dem Nahen Osten
Die Fürstenbank hat sich nach teils heftigen Turbulenzen im Steuerstreit mit Deutschland wieder gut positioniert. Dafür spricht allein schon der beachtliche Neugeldzugang von mehr als 7 Milliarden Franken im Jahr 2014.
Zur Genfer Niederlassung flossen laut dem LGT-Chef viele Gelder aus dem Nahen Osten. Und der Zufluss aus dieser Region soll in den kommenden drei Jahren noch deutlich ansteigen, und zwar von derzeit 4 auf 6 Milliarden Franken, wie finews.ch berichtete.
Offen für weitere Akquisitionen
Wachsen soll die LGT primär durch zusätzliche Beraterteams, wie Prinz Max weiter ausführte. Seit dem Zuzug in die Rhonestadt im Jahr 2008 ist die Mitarbeiterzahl auf 120 angestiegen. Offen ist er aber auch gegenüber Akquisitionen. Viele Banken, die verkaufswillig seien, hätten bei der LGT angeklopft, sagte Seine Durchlaucht.
Die LGT-Gruppe versteht es auch, Drittbanken oder Teile davon zu integrieren. Im vergangenen Jahr hat sie beispielsweise gut 70 Mitarbeiter und Portfolios in der Höhe von 10 Milliarden Franken von der HSBC Private Bank (Suisse) übernommen, und 2009 akquirierte sie die Dresdner Bank in der Schweiz.
Tiefe Steuern
Zuversichtlich ist Prinz Max auch, was die Zukunft des Schweizer Finanzplatzes als Ganzes betrifft. «Wohlhabende Personen bevorzugen weiterhin die Schweiz», sagte er. Die Hauptgründe dafür seien neben der hohen Anlageexpertise die stabile wirtschaftliche und politische Situation, die Rechtsstaatlichkeit und die im internationalen Vergleich tiefe Besteuerung.