Bevor die Deutsche Bank über ihren Kurswechsel informieren will, legte das Finanzinstitut noch rasch die Quartalszahlen vor. Es blieb deutlich weniger Gewinn hängen.

Der Gewinn nach Steuern halbierte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 559 Millionen Euro, berichtete die Deutsche Bank am Sonntag. Der Markt hatte mit Schnitt mit 655 Millionen Euro gerechnet.

Deutschlands grösste Bank hatte in dieser Woche im Skandal um manipulierte Zinssätze einen Vergleich mit den Regulierern in den USA und Grossbritannien geschlossen, der sie 2,5 Milliarden Dollar kostet, wie auch finews.ch berichtete.

Weil die Rückstellungen für die Rekordstrafe nicht ausreichten, mussten für das erste Quartal nochmals 1,5 Milliarden Euro abgezweigt werden.

Postbank auf dem Prüfstand

Das Investmentbanking warf vor Steuern einen Gewinn von 643 Millionen Euro ab, obwohl sie die Kosten für die Milliardenstrafe hauptsächlich zu tragen hatte. Im Privatkundengeschäft – die vor der Abspaltung stehenden Postbank miteingerechnet - stand ein Gewinn von 536 Millionen Euro vor Steuern zu Buche. Diese Sparte soll im Zuge der neuen Strategie deutlich schrumpfen.

Auf Details zu den Geschäftsergebnissen will das Management am heute Montag eingehen. Dann wird der Verwaltungsrat auch den am Freitag festgelegten Kurswechsel eingehender erklären: Nach monatelangen Debatten hatten Aufsichtsrat und Vorstand beschlossen, dass die Deutsche Bank ihre Mehrheit an der Postbank aufgibt.