Der Kanton Zug muss sparen – und fordert dazu auch von seiner Bank Opfer. Damit zeigt sich erneut das Spannungsverhältnis, in dem sich die Schweizer Staatsbanken befinden.
Im erfolgsverwöhnten Kanton Zug ist derzeit Sparen angesagt. Wie die Agentur «SDA» am Dienstag berichtete, hat die Zuger Regierung dazu ein schmerzhaftes Programm präsentiert: Mit 258 einzelnen Sparmassnahmen soll der Staatshaushalt ab 2018 um jährlich 111 Millionen Franken entlastet werden.
Zur Kasse gebeten
Wie sich zeigt, wird dabei auch die Zuger Kantonalbank (ZGKB) zur Kasse gebeten. Laut der Agentur soll sie künftig mehr für die Abgeltung der Staatsgarantie zahlen – und keinen Steuerbonus mehr erhalten.
Die als börsenkotierte Aktiengesellschaft aufgesetzte ZGKB gehört zu den 21 Schweizer Staatsbanken, die weiterhin über eine Staatsgarantie verfügen. Die Hälfte des Aktienkapitals wird dabei vom Kanton gehalten – der damit auch dieses Jahr in den Genuss einer stattlichen Dividende kommt: Die ZGKB will heuer 82,5 Prozent ihres des Jahresgewinnes an die Eigner ausschütten.
Die ZGKB wäre allerdings nicht das einzige Staatsinstitut, das in den letzten Jahren einen zusätzlichen Zustupf an die Kantonsfinanzen leisten musste. So brachten 2014 sowohl der Kanton Glarus wie auch der Kanton Thurgau ihre jeweiligen Staatsbanken an die Börse – und verdienten dabei kräftig mit.
Latente Begehrlichkeiten
So gingen aus dem Bruttoerlös aus den Börsengang der Glarner Kantonalbank mehr als 20 Millionen Franken an den Kanton Glarus zurück. Die Thurgauer Kantonalbank löste an der Börse gar über 180 Millionen Franken. Diese flossen vollumfänglich einer Spezialreserve des Kantons zu.
Die Beispiele zeigen: Die zumeist sehr gut kapitalisierten und solide geschäftenden Staatsbanken bleiben Begehrlichkeiten ihrer Eigner ausgesetzt. Doch da die Staatsgarantie bei der Refinanzierung der Banken klingende Münze wert ist, wird sich dieses Spannungsverhältnis nicht so schnell auflösen.