Die Schweizer Börsenbetreiberin hat 2014 in allen Geschäftsbereichen den Ertrag gesteigert. Doch für die kommenden Monate warnt das Unternehmen vor einem schwierigen Umfeld.
Wie schon im Jahr zuvor konnte die Börsenbetreiberin SIX 2014 den Umsatz in allen Divisionen gesteigert. Derweil stieg der Betriebsertrag um 13,9 Prozent oder 219,5 Millionen auf gut 1,8 Milliarden Franken. Das organische Wachstum betrug 2,6 Prozent, teilte das Unternehmen in einer Mitteilung vom Montag mit.
Insgesamt kletterte der Konzerngewinn auf rund 247 Millionen Franken. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 17,6 Prozent.
Anhaltender Margendruck
«2014 war für SIX ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Es ist erfreulich, wie dank konsequenter Umsetzung unserer Strategie alle Divisionen ihren Umsatz gesteigert haben. Zudem haben die im Vergleich zum Vorjahr freundlichere Stimmung an den Finanzmärkten, eine hohe Kostendisziplin sowie der erfolgreiche Turnaround bei Financial Information eine massgebliche Gewinnsteigerung ermöglicht», so SIX-CEO Urs Rüegsegger.
Die SIX stehe in allen Bereichen unter einem anhaltend hohen Margen- und Kostendruck, so Rüegsegger weiter. Eine konsequente Kostenkontrolle sei daher unumgänglich. Konzernweit stieg der Betriebsaufwand insgesamt um 186 Millionen Franken auf gut 1,57 Milliarden Franken. Davon gingen laut SIX 172 Millionen auf das Konto der Integration von PayLife. Bereinigt um den Akquisitionseffekt nahm der Aufwand lediglich um 1 Prozent zu.
Turnaround bei Financial Information
Den grössten Beitrag zur höheren Rentabilität leistete der Geschäftsbereich Financial Information. Dank des erfolgreichen Turnarounds schnellte der Betriebsgewinn (Ebit) um über 400 Prozent auf 45,8 Millionen Franken hoch. Damit konnten die Rentabilitätsunterschiede der Geschäftsbereiche weiter reduziert werden, so SIX.
Den grössten Betriebsgewinn erzielte der Geschäftsbereich Swiss Exchange – also der Börsenhandel – mit 104 Millionen Franken (Plus 9,7 Prozent). Rückgänge habe zum einen der Geschäftsbereich Payment Services verzeichnet, und zwar aufgrund des sich verschärfenden Margendrucks im Schweizer Acquiring Geschäft und der Integrationskosten von PayLife. Zum anderen reduzierte sich laut SIX der Betriebsgewinn des Geschäftsbereichs Securities Services als Folge einer Wertberichtigung auf der 2012 erworbenen Oslo Clearing, hiess es.
Auswirkungen des SNB-Entscheids
Der Beginn des Jahres 2015 war gemäss der Börsenbetreiberin geprägt von zum Teil rekordhohen Börsenhandelsvolumina. Auch der Post-Trade-Bereich profitierte von entsprechend grösseren Clearing- und Abwicklungsvolumina.
Ausschlaggebend dafür sei der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gewesen, den Euro- Mindestkurs zum Franken aufzuheben.
Mit dem steigenden Anteil des Auslandgeschäfts werde die SIX jedoch die Auswirkungen eines starken Schweizer Frankens auf dem in Fremdwährungen erzielten Umsatz vermehrt spüren. Im laufenden Geschäftsjahr stünden überdies verschiedene regulatorische Aufgaben an, die einen wesentlichen Einfluss auf das Geschäft von SIX haben werden. An oberster Stelle stehe die Behandlung des Finanzinfrastruktur-Gesetzes (FinfraG) im Schweizer Parlament.
Strategie konsequent weiterverfolgen
In Bezug auf die Weiterentwicklung des Geschäfts werde die SIX auch in 2015 die eingeschlagene Strategie konsequent weiterverfolgen. Im Fokus sei dabei der Anspruch, weitere Aktivitäten auf der bewährten Plattform von SIX zusammenzuziehen, wie es weiter hiess. Dabei sollten in erster Linie die Banken von Tätigkeiten entlastet werden, die nicht zum Kerngeschäft gehören.
Darüber hinaus würden durch die Bündelung solcher Aktivitäten positive Skalen- und Qualitätseffekte erzielt, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes und seiner Teilnehmer gestärkt werde, lässt die SIX ausrichten.