Schon wieder verlässt ein Anlage-Experte das Fondshaus Swisscanto. Offenbar wiegen die Unsicherheiten nach der Übernahme durch die Zürcher Kantonalbank schwer.
Als die Zürcher Kantonalbank (ZKB) letzten Dezember die Übernahme des Fondshauses Swisscanto ankündigte, war es bereits klar: Bei der Integration ins Asset Management des Zürcher Staatsinstituts wird es zu einem Stellenabbau kommen.
ZKB-Chef Martin Scholl hatte dabei eine besondere Lösung im Sinn. Wie er damals ausführte, wollte seine Bank bei der Übernahme «das beste beider Welten» bei sich behalten. Was im Umkehrschluss bedeutete, dass auch im Asset Management der ZKB überzählig werden konnte, wer eben nicht zu jenen «Besten» gehörte.
Ein Hauen und Stechen
Es sei dadurch mit einem «Hauen und Stechen» um die verbleibenden Stellen sowohl bei Swisscanto wie auch bei der ZKB zu rechnen, schrieb damals finews.ch. Das scheint sich nun zu bewahrheiten.
Nachdem vor wenigen Tagen der Abgang des britischen High-Yield-Spezialisten Omar Saeed bekannt wurde, verlässt nun offenbar ein weiteres Swisscanto-Urgestein das fusionierte Unternehmen. Wie das Branchen-Portal «Citywire Global» berichtet, nimmt Christopher Fegan bei Swisscanto den Hut. Er war dort bereits 1998 als Assistent eingetreten und verantwortete zuletzt die Investments von drei Obligationenfonds.
ZKB übernimmt das Zepter
Laut «Citywire» werden die von Fegan betreuten Fonds nun unter die Obhut der Kollegen Halvor Wood und Andrew Anderson gestellt. Offen bleibt, ob damit nun dem Abfluss von Know-how bei Swisscanto ein Riegel vorgeschoben werden kann.
Bereits anlässlich der Ankündigung der Swisscanto-Übernahme stand fest, dass die alte Führungscrew von Swisscanto das fusionierte Unternehmen verlässt. Chef Gérard Fischer sowie Peter Bänziger, der das Asset Management leitete, werden nach der vollständigen Übergabe des Geschäfts im Laufe dieses Jahres ausscheiden.
Das mit der Übernahme stark gewachsene Asset Management der Zürcher Staatsbank steht künftig unter der Aufsicht des ZKB-Bankers Iwan Deplazes.