Der SNB-Entscheid hat massive Auswirkungen auf das Geschäft der Grossbank. Darum verordnet sie sich nochmals ein einschneidendes Sparprogramm.
Credit-Suisse-CEO Brady Dougan ist ein Mann der Zahlen. An diese hält er sich auch, wenn er die Auswirkungen des Entscheids der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf seine Bank zu erklären versucht.
Weil die SNB Mitte letzten Januar vom Mindestkurs abrückte, blieb der Jahresabschluss 2014, den die Bank am Donnerstag präsentierte, verschont. Was Dougan nicht hindert, ihn zur Illustration der künftigen Mühen seiner Bank hinzuzuiehen.
Abzwacken und Hoffen
Der Vorsteuergewinn von 3,5 Milliarden Franken, so der CS-Chef, hätte sich um 300 Millionen Franken gemindert. Wobei die Verluste im Private Banking gleich hoch ausgefallen wären wie im Investmentbanking, obschon die Division nur rund 40 Prozent zum Gesamtertrag der Bank beisteuert.
Klar, das Dougan da kontern will. In den nächsten drei Jahren sollen bei der Bank zusätzlich bis zu 375 Millionen Franken eingespart werden (siehe Grafik unten). Dabei soll, so der CS-Chef, auch bei den über die nächsten Jahre aufgeschobenen Vergütungen abgezwackt werden, und zwar bis zu 75 Millionen Franken.
Doppelter Spardruck
Gleichzeitig hofft Dougan, dass seine Kunden im neuen Umfeld fleissiger mit Devisen handeln und damit bis zu 100 Millionen Franken zum Gewinn beitragen könnten.
Für die CS-Mitarbeiter bedeutet dies, dass der Spardruck noch drei weitere Jahre bestehen bleibt. Dieses Jahr nimmt er gar noch zu: Noch läuft nämlich ein Kostensenkungs-Programm, das die Bank 2011 in Angriff nahm. 2015 soll dieses gemäss Dougan der Bank nochmals Einsparungen von einer knappen Milliarde Franken bringen.