Die Chefin der Investmentbank in Indien soll die CS verlassen haben. Für die Grossbank kommt der Abgang zur Unzeit.

Vedika 160Die Credit Suisse (CS) verliert eine Top-Bankerin in einem wichtigen Schwellenmarkt: Vedika Bhandarkar (Bild), die langjährige Geschäftsleiterin des Investmentbanking der CS in Indien, soll die Bank verlassen haben. Wie das amerikanische Finanzblatt «Wall Street Journal» berichtet, sollen gesundheitliche Gründe den Ausschlag gegeben haben. Bis Ersatz für Bhandarkar gefunden ist, wird der amtierende Indien-Chef Mihir Doshi auch das Zepter der Investmentbank übernehmen.

M&A gewinnt an Fahrt

Die Vakanz an der Spitze des Investmentbanking kommt für die CS zur Unzeit. Das klassische Geschäft mit Firmenübernahmen und Fusionen (M&A) sowie mit Börsengängen hat in Indien letztens an Fahrt gewonnen, schreibt das Journal. Gleichzeitig habe die CS Boden gut zu machen: Unter den auf dem Subkontinent tätigen Investmentbanken rangieren die Schweizer auf Platz 9.

Ausbau und Rückschläge

Es wäre Bhandarkars Aufgabe gewesen, das Schweizer Institut weiter voran zu bringen. Die Top-Bankerin, die bislang zu den 30 einflussreichten Frauen in Indien zählte, hatte 2010 von der amerikanischen J.P. Morgan zur CS gewechselt. Bhandarkar war dabei einer ganzen Reihe von J.P.-Morgan-Spitzenleuten gefolgt.

Auf die hochkarätige Verstärkung wurde viel Hoffnung gesetzt: Denn seit 2004 verfolgte die CS in Indien einen Ausbau ihrer Investmentbank. Dabei musste sie nicht zuletzt wegen der Finanzkrise aber auch Rückschläge einstecken – dies wäre nun ein weiterer.