Man hatte ihn mit vielen Vorschusslorbeeren angekündigt und für ihn sogar eine neue Stelle geschaffen. Er rapportierte direkt an Ulrich Körner. Nun geht er trotzdem.
Mark Yallop (Bild) hatte seit Februar 2013 den Titel des Group Country Chief Executive für Grossbritannien, wie auch finews.ch berichtete. Neben seiner Verantwortlichkeit für die organisatorischen Belange der Bank (Governance) war er für die Kontakte zu den regulatorischen und politischen Behörden zuständig.
Ausserdem hiess es, seine grosse Branchenerfahrung werde es ermöglichen, Schlüsselinitiativen in Grossbritannien und darüber hinaus zu steuern. Yallop war direkt Ulrich Körner unterstellt, dem Gruppen-CEO für die Marktregion EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika).
Schnee von gestern
Doch nun ist das alles Schnee von gestern. Yallop verlässt die Schweizer Grossbank sang- und klanglos per Ende September, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» mit Bezug auf ein internes Memo berichtet. Was der Abgänger künftig machen wird, ist nicht bekannt.
Vor seinem Job bei der UBS arbeitete Yallop als Chief Operating Officer (COO) für die britischen Firma ICAP. Dabei handelt es sich um einen so genannten Interdealer-Broker, der eine wesentliche Rolle bei den Manipulationen des Libor-Referenzzinssatzes spielte, wie die britische Wirtschaftszeitung «Financial Times» seinerzeit berichtete.
Falsche Informationen
Interdealer-Broker führen Wertschriftenkäufer und -verkäufer zusammen und kommen vor allem bei grösseren Transaktionen illiquider oder massgeschneiderter Wertschriftenpakete zum Zug. Ausserdem sind diese Vermittler bei der Aufbereitung von Marktinformationen relevant.
Das machten sich die früheren, strafbaren UBS-Mitarbeiter zu Nutze, als sie über Interdealer-Broker die Libor-Zinssätze verbotenerweise beeinflussten. So brachten die Interdealer-Broker auf Grund der UBS-Angaben falsche Informationen auf den Markt, was wiederum andere Banken zu Fehlannahmen verleitete.
Busse für die UBS
Die Firma ICAP erhielt von der UBS während 18 Monaten vierteljährliche Zahlungen von 15'000 britischen Pfund für ihre Dienste, wie die «Financial Times» weiter berichtete. Wie erinnerlich musste die UBS dann als Konsequenz aus dem Libor-Skandal eine Busse von 1,4 Milliarden Franken bezahlen.