Die UBS hat sich im zweiten Quartal an den Konsens gehalten: Sie zeigt einen Verlust von 1,46 Milliarden Franken. Der Neugeldabfluss ist aber weniger schlimm als befürchtet.
Die Verlusterwartungen schwankten zwischen 1,2 und 1,8 Milliarden Franken, 1,46 sind es geworden. Das Investmentbanking, das andern Instituten 2009 zu hohen Gewinn verhalf, liefert immer noch rote Zahlen. Immerhin ging der Vorsteuerverlust von 3,16 Milliarden im ersten Quartal auf 1,84 Milliarden Franken zurück.
Ohne Wertberichtigungen auf eigenen Verbindlichkeiten wegen der höheren Kreditwürdigkeit der Bank, der Goodwill-Wertberichtigung und den Restrukturierungskosten verdiente die UBS im zweiten Quartal wieder Geld.
Noch fliesst viel Geld ab
Der Geldabfluss war im zweiten Quartal nicht zu stoppen: Die Nettoneugeldabflüsse von 16,5 Milliarden bei Wealth Management & Swiss Bank, von 5,8 Milliarden bei Wealth Management
Americas und 17,1 Milliarden bei Global Asset Management liegen im Rahmen der Erwartungen, was sie allerdings nicht geringer macht.
Noch steigt der Geschäftsaufwand
Bis 2010 will die Bank bis 4 Milliarden Kosten sparen. Die angestrebte Senkung verläuft plangemäss. Der Effekt der eingeleiteten Kostensparmassnahmen wird gegen Ende Jahr vollumfänglich spürbar werden. Wegen Restrukturierungskosten geht es aber noch in die andere Richtung. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 9% auf 7,1 Milliarden.
Das Ergebnis des 2. Quartals 2009 enthielt Restrukturierungskosten – im wesentlichen mit dem planmässig verlaufenden Personalabbau verbunden – von 582 Millionen und eine zusätzliche Goodwill-Wertberichtigung über 492 Millionen Franken im Zusammenhang mit dem angekündigten Verkauf von UBS Pactual, nach einer entsprechenden Goodwill-Wertberichtigung von 631 Millionen Millionen im 1. Quartal 2009.
Bewegung in der Bilanz
Die UBS reduzierte ihre Bilanz im zweiten Quartal um weitere 261 Milliarden Franken. Die Bilanzsumme belief sich per 30. Juni 2009 noch auf 1 600 Milliarden. Nach dem Verkauf von UBS Pactual, der im 3. Quartal 2009 abgeschlossen werden dürfte, würde sich das BIZ-Kernkapital um rund 1 Milliarde erhöhen, während die risikogewichteten Aktiven um 3 Milliarden Franken abnähmen. Nach Abschluss der Transaktion dürfte sich die BIZ-Kernkapitalquote auf Pro-forma-Basis per 30. Juni 2009 um rund 50 Basispunkte auf 13,7% verbessern.
Reservierter Ausblick
Die UBS notiert eine grössere Risikofreudigkeit der Anleger, was im Wealth Management einiges verspricht. Im Investment Banking schafft die derzeit positive Dynamik an den Aktienmärkte in den Augen der UBS eine gute Grundlage für eine Verbesserung in der Equities- und Investment-Banking-Sparte. Trotz einer günstigen Entwicklung der Kreditmärkte hält sich die UBS zurück: Die «restriktive Zuteilung von Bilanz- und anderen Ressourcen» an viele der Fixed-Income-Einheiten sei Ausdruck einer «konservativen Risikohaltung». Die UBS bleibt vorsichtig: Eine geringe Kreditschöpfung und die strukturell schwache Haushaltslage von Konsumenten und Staaten werden die wirtschaftliche Erholung einschränken.