Die Credit Suisse hat insgesamt ein enttäuschendes Ergebnis für das erste Quartal 2014 erzielt. Die Bank glänzte einzig im Private Banking & Wealth Management.
Die Credit Suisse hat mit einem Reingewinn von 859 Millionen Franken die Markterwartungen deutlich verfehlt. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Gewinn von leicht über 1 Milliarden Franken gerechnet.
Einmal mehr belastete das schwache Resultat im Investmentbanking, das mit einem Vorsteuergewinn von 827 Millionen Franken (-36 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) unter dem Konsens lag.
Private Banking steigert Nettomarge
Von einer ganz anderen Seite präsentiert sich dagegen die Division Private Banking & Wealth Management, die mit einem Gewinn vor Steuern von 1'012 Millionen Franken (+15 Prozent gegenüber dem Vorjahr) die Prognosen haushoch schlug (AWP-Konsens: 882 Millionen Franken).
Die Credit Suisse bezeichnet denn auch in einer Medienmitteilung das Ergebnis dieser Division als «sehr gut». Dieses kam unter anderem dank einer «deutlich höheren Kosteneffizienz» zu Stande kam, wie es weiter heisst. Zudem vermochte das Private Banking die Nettomarge von 23 auf 29 Basispunkte zu steigern.
Nichtstrategische Abflüsse
Das Private Banking & Wealth Management verzeichnete einen Netto-Neugeldzufluss von 16 Milliarden Franken beziehungsweise von knapp 14 Milliarden Franken, wenn man nur die Geschäfte berücksichtigt, die die Bank als strategisch bezeichnet.
Vom Netto-Neugeldzufluss entfielen auf die Geschäftseinheit Wealth Management Clients 10,6 Milliarden, auf Corporate & Institutional Clients 0,4 Milliarden und auf das Asset Management 6,9 Milliarden Franken. Abflüsse gab es bei den nichtstrategischen Einheiten.
Trübe Stimmung im europäischen Offshore-Banking
Starke Zuflüsse verzeichnete die Bank in den Emerging Markets, dort insbesondere in Asien-Pazifik (4,9 Milliarden Franken). Aber auch in die Schweiz brachten Kunden neue Gelder im Umfang von 4,5 Milliarden Franken. In der Region Americas akquirierte die Bank insgesamt 1,5 Milliarden Franken.
Abflüsse von total 1,6 Milliarden Franken gab es dagegen im grenzüberschreitenden Geschäft in Westeuropa. Hier wirkt sich das Ende des Bankgeheimnisses als Steuerhinterziehungs-Werkzeug aus.