Das ostafrikanische Land gilt als eines der ärmsten der Welt, aber die Wirtschaft wächst rasant. Die Credit Suisse spricht nun erstmals einen Grosskredit für ein Infrastrukturprojekt.
Diesen Mittwoch gibt es in der Hauptstadt Äthiopiens, in Addis Abeba, etwas zu feiern: Wie die lokale Zeitung «The Reporter» berichtet, empfangen Offizielle der Ministerien für Finanzen und für Entwicklung eine Delegation der Credit Suisse.
Anlass ist die Unterzeichnung eines Kreditvertrags: Die Credit Suisse stellt einen Kredit über 1,4 Milliarden Dollar für den Bau einer Eisenbahnlinie im Norden des Landes zur Verfügung.
Weitere 300 Millionen aus der Staatskasse
Damit ist die Grossbank die Hauptfinanzierungsquelle für den geplanten Eisenbahnabschnitt, der von der Stadt Awash über 389 Kilometer nach Weldia führt.
Weitere 300 Millionen Dollar sollen aus der Staatskasse in das Projekt fliessen, welches vom türkischen Unternehmen Yapi Merkezi realisiert wird.
Für die Credit Suisse ist Äthiopien bislang eine weisse Landkarte. Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 410 Dollar gehört es zu den Ärmsten der Welt. Doch wuchs die Wirtschaft gemäss Weltbank in den letzten zehn Jahren stark mit durchschnittlich 10,6 Prozent.
Veraltete Infrastruktur
Insbesondere die Landwirtschaft und Industrieproduktion trugen zum Wachstum bei. Ein Hauptentwicklungsfokus der Regierung liegt im Ausbau des Strassen- und des Eisenbahnnetzes (im Bild ein Abschnitt der bestehenden Eisenbahnlinie nach Djibouti).
«The Reporter» schreibt, die Credit Suisse werde weitere Projekte in Äthiopien finanzieren, sofern sie von Europäischen und Amerikanischen Unternehmen realisiert würden.