Wo werden die Investmentbanker besonders reich? Zum Beispiel in Hongkong. Aber auch in Zürich. Hier sind die neusten Zahlen zu den Lohnniveaus in den grössten Finanzzentren der Welt.
Die fettesten Pfründen für Banker finden sich in London, New York und Hongkong – aber auch in der Schweiz. Zu diesem Schluss führt eine neue Auswertung von Daten des Lohnrechners Emolument.
Die britische Benchmarking-Site für Boni und Saläre sammelt und kontrolliert Selbstangaben von mittlerweile über 18'000 Angestellten der Finanzbranche aus aller Welt – auch aus der Schweiz.
Ausgewertet wurden diesmal die Saläre und Boni, die man im Range eines Director in elf Finanzzentren erhält. Und zwar stammen die Daten diesmal aus dem Investmentbanking und dem Handelsgeschäft.
Blau: Grundlohn. Rot: Bonus. Jeweils Medianwerte. Angaben in Franken
Dass die höchsten Gesamtwerte in Hongkong erreicht werden, dürfte manchen erstaunen. Unter Berücksichtigung der Steuerbelastung und der Lebenshaltungskosten dürfte man am Perlenfluss als Investmentbanker unter dem Strich einen besonders guten Schnitt machen.
Grosser Markt, grosses Salär
«Es überrascht nicht, dass die Saläre auf dem Niveau Director in grossen Zentren wie London und New York klar höher sind als in kleineren Märkten wie Madrid und Mailand», sagt Robert Benson, der CEO von Emolument. «Dies trifft auch auf anderen Hierarchiestufen zu.» Aber das Ausmass der Unterschiede sei hier schon sehr signifikant.
Die neue Auwertung untermauert zugleich andere Daten, die von Emolment im Bereich Wealth- und Asset-Management erarbeitet wurden – und zwar unterschieden nach einigen wichtigen Finanzzentren sowie nach den vier Hierarchiestufen Managing Director, Director, Vice President (in der Regel zu übersetzen mit Vizedirektor) und Associate (meist analog dem Handlungsbevollmächtigten).
Dabei zeigte sich:
- Das Personal in London schneidet eher schlechter ab als sein Ruf. Und zwar erscheint die City in allen Hierarchiestufen im unteren Feld. Bedeutsam ist hier natürlich, dass es diesmal um Daten aus dem Vermögensverwaltungs-Bereich geht; aber auch die – oben erwähnten – Zahlen der Investmentbanker deuten an, dass der Ruf von London doch einen Tick besser ist als die reale Entlöhnung.
- Auf der höchsten Hierarchiestufe des Managing Director passen die Daten noch einigermassen zu den gängigen Erwartungen. Die Wall-Street-Leute schwingen klar obenaus, wobei – wenig erstaunlich – die überaus gewichtige Bonus-Komponente den entscheidenden Tick ausmacht.
- Doch bereits hier fallen Genf und Zürich mit herausragenden Positionen auf.
Managing Director Wealth Management und Asset Management: Fixlöhne und Boni in 7 Finanzzentren
- Der Graben zwischen den Löhnen wird umso kleiner, je tiefer man in der Hierarchie geht.
- Auffällig auch, dass Paris niemals im vorderen Bereich landen kann, mit keiner Hierarchiestufe.
Grundlohn und Boni: Stufe Director — Wealth Management und Asset Management
Stufe Vice President
Stufe Associate
Insgesamt machen die Daten von Emolument den Unterschied zwischen einer kontinentalen und einer angelsächsischen Kultur sehr deutlich. Auf der untersten Hierarchiestufe des Associate kommt es regelrecht zu einer Umkehrung: Die angelsächsischen Finanzzentren finden sich plötzlich auf der unattraktiven Seite wieder.
Rechnet man noch die steuerliche Belastung und die Lebenshaltungkosten hinein, so erscheint das Job- und Lohn-Angebot in der Schweiz doch klar im Vorteil.