Überraschender Erfolg für den früheren UBS-Top-Banker Raoul Weil: Bei seinem ersten Gerichtstermin im amerikanischen Florida kam er gegen eine millionenschwere Kaution vorerst frei.
Der 54-jährige ehemalige Topbanker der UBS, dem Beihilfe zur Steuerhinterziehung bei Kunden vorgeworfen wird, kommt gegen eine Kaution von 10,5 Millionen Dollar vorübergehend frei, wie US-Medien berichten. Davon müssen 4 Millionen Dollar in bar bezahlt werden.
Raoul Weil hat seinen Schweizer Pass abgeben müssen und trägt einen GPS-Monitor am Körper. Er war erst am vergangenen Freitag von Italien, wo er im vergangenen Oktober festgenommen worden war, nach Amerika verlegt worden. Bis gestern war er als Insasse im Broward County Jail untergebracht.
Weihnachten in New Jersey?
Für die Kaution kommen er und seine Frau mit 9 Millionen Dollar auf; den Rest bezahlen Freunde in New Jersey und ein spezialisierter Darlehensgeber.
Der nächste Gerichtstermin in Fort Lauderdale ist am 7. Januar 2014. Dann soll erstmals die Klageschrift gegen Weil verkündet werden. Bis dahin will der Basler Banker die Zeit bei Freunden in New Jersey verbingen.
Unschuld beweisen
Wie erinnerlich wird Weil verdächtigt, UBS-Kunden bei Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Dafür droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Er respektive sein Anwalt, Aaron Marcu, gibt sich zuversichtlich, dass der Schweizer seine Unschuld beweisen kann.
«Raoul Weil beabsichtigt, im Januar kein Schuldbekenntnis abzulegen», sagte der US-Anwalt der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer gegenüber den Medien.