Noch immer klafft beim Lohn eine eklatante Lücke zwischen Mann und Frau. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes der Banken beruhigt nun die Gemüter.
Nirgends ist die Lohn-Schere zwischen Frauen und Männern so gross wie in der Bank- und Versicherungsbranche. Im Schnitt beträgt die Lohnungleichheit 12 Prozent.
Der Grund für die neu entbrannte Diskussion: Die Banken haben mehr und mehr die Politik im Nacken. Vor allem der Ruf nach staatlichen Lohninspektoren wird laut. «Nur das nicht!», sagt Balz Stückelberger (Bild), der Präsident des Arbeitgeberverbandes der Banken. «Davon halte ich sehr wenig.»
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – das gelte selbstverständlich aber auch bei den Banken, sagt FDP-Mitglied Stückelberger. «Keine Bank macht absichtlich ungleiche Löhne. Keiner will das», sagte er in der SRF-Sendung «Echo der Zeit.»
Hofft auf Banken
Weil ein langjähriges Projekt auf Basis der Freiwilligkeit scheiterte – nur gerade drei kleine Banken liessen sich in die Lohnbücher schauen – hofft der promovierte Jurist Stückelberger nun auf die Vernunft der Banken.
Der Baselbieter könne sich nämlich nicht vorstellen, wie staatliche Lohninspektoren ein so komplexes Lohnsystem wie jenes einer Bank analysieren könnten.
«Wir möchten solche Ungleichheiten erkennen. Aber wenn wir das machen, machen wir das lieber gerade richtig: Wissenschaftlich seriös.» Dazu gebe es gute Systeme. Der 41-Jährige ist zuversichtlich, dass Banken in Zukunft vermehrt ein Augenmerk auf die Löhne richten werden.