Um im Private Banking in Asien Fuss zu fassen, haben Banken weltweit tief in die Tasche gegriffen. Kommt jetzt die grosse Konsolidationsphase?
Für viele Privatbanken zahlen sich die zum Aufbau eines Standbeins in Asien getätigten Investitionen nicht. Mit einem Cost-Income-Ratio von mindestens 80 Prozent würden die meisten Privatbanken in der Region rote Zahlen schreiben, sagt Francesco de Ferrari, Private Banking Chef für Asien bei der Credit Suisse gegenüber der internationalen Nachrichtenagentur «Reuters».
«Mit dem herrschenden Cost-Income-Ratio ist die Industrie nicht wirklich nachhaltig», so de Ferrari. Daher werde man im Private Banking in der Region über die nächsten drei bis fünf Jahre viel mehr Konsolidierung erleben, meint der CS-Asien-Chef.
«Wir sind gut gewachsen»
Anders sieht es anscheinend bei der Credit Suisse selbst aus. Die Bank arbeite profitabel. «In den letzten beiden Jahren sind wir enorm gut gewachsen», sagt de Ferrari gemäss «Reuters».
Ziel der Privatbanken in der Region sei es, die aufstrebende Klasse der asiatischen Millionäre an Land zu ziehen. Die Schwierigkeit dabei sei, dass die Bedürfnisse der reichen Asiaten nicht nur beim Private Banking lägen. Sie würden gleichzeitig für geschäftliche Zwecke die Dienste von Investmentbanken in Anspruch nehmen.
Fokus auf die Buchungszentren
Daher sei es wichtig, dass den Kunden in der Region beide Dienstleistungen angeboten werden, unterstreicht de Ferrari. «Momentan fokussieren wir uns darauf, unser Geschäft in den fünf Buchungszentren Singapur, Hongkong, Australien, Japan und der Schweiz richtig zu skalieren», erklärt de Ferrari den Fokus der Credit Suisse gegenüber «Reuters».