Trotz rasantem Wachstum der ETF-Branche bescheren die Produkte einigen Beratern ein mulmiges Gefühl. Denn viele kommen in Erklärungsnot.

Die stark wachsende Vielfalt rund um die Exchange-Traded-Front ist beeindruckend, in der Produkteanzahl und im Hinblick auf die sich anhäufenden Vermögen.

Bloss, die Berater zeigen trotz hoher Beliebtheit der Produkte auch Zurückhaltung, wenn es darum geht, dass die börsengehandelten Finanzinstrumente den Weg in die Kundenportfolios finden.

Zu wenig Wissen über die Produkte

Immerhin gaben drei Viertel der 735 Berater bei einer Umfrage der Plattform «WealthManagement.com» an, dass sie Exchange Traded Products (ETPs) wie Exchange Traded Notes (ETNs) oder Exchange Traded Funds (ETFs) in den betreuten Kundenportfolios einsetzen.

Gleichwohl durchmischen die restlichen Berater die Vermögen der Kunden ohne den Einsatz von ETPs. Der Grund bei annähernd der Hälfte der Berater ist verblüffend: Sie verstehen die Produkte zu wenig. 

Etwa weitere je 20 Prozent der Berater bevorzugen herkömmliche Anlagefonds oder glauben, dass die Produkte nicht auf ihre Kunden zugeschnitten seien.  

Berater nennen Verbesserungspotential

Auf die Frage, was ETF-Anbieter verbessern könnten, um die Handhabung mit den Instrumenten zu vereinfachen, antworteten die meisten Berater mit den folgenden Tipps.

  • Bessere «Research» – auch Überprüfung durch Dritte
  • Kundenfreundliche Produktliteratur
  • Bessere Websites
  • Vereinfachte Marketing Tools

Es ist wie eine neue Sprache

Es sei klar, dass mit ETPs andere Aspekte als mit herkömmlichen Anlagefonds in den Vordergrund rücken, stellt Richard Keary fest: «Mit einem ETF nehmen Berater aktiv am Kauf- und Verkaufprozess teil; sie müssen sich plötzlich mit Märkten, Spreads oder Liquidität herumschlagen», so der Gründer und Chef von Global ETF Advisors gegenüber «WealthManagement.com».