Die Einschnitte im Investmentbanking reissen nicht ab. Konfrontiert ist die Branche mit verschärften Regelungen und gestiegenen Kapitalanforderungen.
Der geplante Personalabbau von Morgan Stanley sei nur der Anfang einer neuen Entlassungswelle bei den grossen Investmentbanken, schreibt die Nachrichtenagentur «Reuters». Die Banken würden realisieren, wo sie ihren Job nicht gut gemacht hätten, so Quellen aus verschiedenen Instituten gegenüber der Agentur. Die Konsequenz: Der Stellenabbau geht branchenweit weiter.
Morgan Stanley will 1'600 Arbeitsplätze streichen; der Auftakt sei noch für diese Woche geplant, heisst es gemäss gut unterrichteten Quellen auf «Reuters». Die Hälfte der Jobs gingen in den USA verloren, die andere Hälfte im Ausland – hauptsächlich im Wertpapiergeschäft.
Auch im Fixed-Income-Bereich
Betroffen seien neu auch strategische Bereiche, in denen kein grösseres Gewinnpotential mehr stecke und in denen die jeweilige Konkurrenzfähigkeit der Institute langsam zum Erliegen komme.
Der jüngste Abbau betrifft rund 6 Prozent der Belegschaft des institutionellen Wertpapierbereichs, zu dem auch der Bereich Fixed Income, Currency und Commodities (FICC) gehört. Dies, obwohl das Finanzhaus ihren Marktanteil im Bereich Fixed Income um zwei Prozent ausbauen will.
Vor allem Senior Banker betroffen
Die Investmentbank wolle sich zudem auch vom Handel mit Anleihen lösen, der unter den neuen Vorschriften mehr Kapital binde, heisst es.
Um ihren Job bangen müssen Leute im Sales, Trading und Investmentbanking. Aber auch Support-Personal im Back Office soll auf die Strasse gestellt werden. Obwohl sich die geplanten Kürzungen durch alle Hierarchieebene ziehen, seien es vor allem Senior Banker, die ihren Job verlieren.
Ende September arbeiteten bei der Bank 57'700 Menschen, ein Jahr zuvor waren es noch 62'200.