Die Finanzmärkte gehen von einer Überschuldung Griechenlands, eines Schuldenschnitts und der Taktik des Durchwurstelns aus. So eine UBS-Studie.
Die Analysten der UBS kommen in ihrer am Dienstag veröffentlichten Studie zur Staatsschuldenkrise Griechenlands zum Schluss, dass ein Austritt des Landes aus der Eurozone in den nächsten sechs Monaten unwahrscheinlich ist.
Das Fazit der 21 Seiten umfassenden Studie lautet jedoch, dass das gegenwärtige «Durchwursteln» Griechenland nicht in einer nachhaltigen Situation belässt.
Bald die Wahl — entweder oder
Wirtschaftliche und soziale Kräfte würden die Entscheidungsträger bald vor die Wahl stellen, dem Land einen Teil der Schulden zu erlassen. Die Alternative dazu: Einen kontrollierten Austritt Griechenlands aus der Eurozone bewerkstelligen.
Die UBS-Analysten halten beide Szenarien über einen Zeithorizont von drei Jahren für etwa gleich wahrscheinlich, wie sie in ihrer Studie schreiben. Ein abrupter, unkontrollierter Austritt hingegen sei ebenso wenig zu erwarten wie ein Schuldenerlass in ausreichender Höhe.
Märkte auf Austritt nicht vorbereitet
Die Finanzmärkte wären auf einen Austritt Griechenlands nicht vorbereitet. Sie hätten sich mit einer Überschuldung, der Notwendigkeit eines massiven Schuldenschnitts und der Taktik des Durchwurstelns abgefunden, urteilen die UBS-Analysten.
Zu den Möglichkeiten eines weiteren Schuldenschnitts schreibt die UBS, dass sich die Verschuldung Griechenlands um brutto 40 Milliarden Euro reduzieren würde. Voraussetzung wäre allerdings, dass die Inhaber von Anleihen ein Rückkaufangebot um einen Durchschnittspreis von 35 Prozent akzeptieren würden.