Angesichts der verworrenen Weltlage schlägt sich der Ökonom und Börsenguru Marc Faber nun sogar mit Selbstmordgedanken herum, wie er letzte Woche gestand.

Der 5. Institutional Money Kongress fand vergangene Woche in Frankfurt statt. an dem Anlass äusserte sich Marc Faber einmal mehr höchst pessimistisch. Was jedoch auffiel, war seine Feststellung, er sei pessimistisch und trage sich sogar mit Selbstmordgedanken herum.

Anlass dafür gibt ihm die verworrene Weltlage. Auf Grund knapper Ressourcen rechnet Faber mit bewaffneten Auseinandersetzungen. Bei Kupfer könnte der Plafond bald erreicht sein und stagnierende Kurse drohten.

Der Mittlere Osten in Flammen

Auch Chinas Wirtschaftswachstum könnte sich zur Überraschung vieler «optimistischen» Investoren viel stärker verlangsamen als erwartet. Für Öl hingegen ist Dr. Doom bullisch, auch wegen der politischen Lage im Nahen Osten: «Der ganze Mittlere Osten wird eines Tages in Flammen aufgehen.»

Weiter sagte Faber, eine expansive Geldpolitik könne nur von kurzfristiger Natur sein und führe zwangsläufig zu Blasen an den Märkten. Die Liquidität ströme direkt an die Finanz- und Rohstoffmärkte – hohe Inflationsraten drohten. Verlieren würden dabei die unteren Schichten und die Mittelklasse. Die Einkommens- und Vermögensverteilung würde so weiter auseinanderdriften, was in Revolutionen und Kriege münden werde, mahnte Faber.

Immer mehr Schulden

Im Falle einer Schuldendeflation implodieren die Preise aller Vermögenswerte; der Dow Jones-Index könnte in die Zone von 1'000 Punkten rutschen, prophezeite Faber weiter.

Die FED sowie die US-Administration bekämpfen dieses Szenario und erhöhen laufend Geldmengen und Schulden. Eine Trendwende sei nicht mehr möglich. Eine Schuldenrückführung oder auch nur eine Verringerung der Schuldenaufnahme würde sofort zu einem Crash wie 2008 führen, erklärte Faber weiter. Einzig das weitere Gelddrucken schiebe das Unvermeidbare auf.

Fabers Empfehlungen

Fabers düstere Prognosen spiegeln sich auch in seinen Empfehlungen wider: Jeweils rund ein Viertel sollten Investoren in Unternehmensanleihen, Immobilen, Aktien sowie Edelmetalle und Cash anlegen. Offenbar ortet er eine Trendwende am US-amerikanischen Immobilienmarkt. So seien US-Südstaatenimmobilien attraktiv und würden Renditen von rund acht Prozent pro Jahr erzielen.

An der Fachveranstaltung referierten neben Faber auch Bestsellerautor Nassim Nicholas Taleb, die designierte UBS-Verwaltungsrätin Beatrice Weder di Mauro sowie ifo-Chef Hans-Werner Sinn.