Im vergangenen Jahr haben bei der Pensionskasse des Bundes Publica fast alle Anlageklassen zu einer positiven Performance beigetragen. Der Deckungsgrad stieg damit an, die Pensionskasse befindet sich aber weiter in Unterdeckung.
Publica hat für das vergangene Jahr 2023 eine Performance von 3,9 Prozent ausgewiesen. Der Deckungsgrad der Sammeleinrichtung stieg damit auf 98,3 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Im vorangegangenen Jahr 2022 hatte die Pensionskasse des Bundes noch ein Minus bei den Anlageerträge von 9,6 Prozent ausgewiesen. Der Vermögensabbau führte darüber hinaus zu einer Unterdeckung von 96,7 Prozent.
Rückendeckung durch den Staat
Der Deckungsgrad stellt die Vermögen der Pensionskassen ihren Verpflichtungen gegenüber. Liegt die Kennzahl unter 100 Prozent, steigt das Risiko einer Sanierung der Kasse. Allerdings geniessen öffentlich-rechtliche Vorsorgewerke wie die Publica wegen der Rückendeckung durch den Staat, hinter dem wiederum der Steuerzahler steht, eine Vorzugsbehandlung.
Publica führte Ende 2023 elf offene und sieben geschlossene Vorsorgewerke. Offene führen auch versicherte Personen, geschlossene ausschliesslich Rentenbeziehende. Jedes einzelne Vorsorgewerk ist organisatorisch und wirtschaftlich unabhängig.
Im vergangenen Jahr wurde die Zusammenlegung der geschlossenen Vorsorgewerke vorbereitet und per 1. Januar 2024 umgesetzt. Das ermögliche einen Risikoausgleich und vereinfache administrative Prozesse, heisst es zur Begründung.
Fast alle Anlageklassen positiv
Alle Anlageklassen mit Ausnahme von «Immobilien Ausland» und privaten Infrastrukturanlagen haben positiv performt, heisst es weiter. Von den elf offenen Vorsorgewerken hätten sich per Ende 2023 noch drei in Unterdeckung befunden.
Die geschlossenen Vorsorgewerke haben mit einem Aktienanteil von 10 Prozent eine Performance von 4,7 Prozent erreicht. Als Grund für den besseren Wert wird der höhere Anteil an Schweizer Investitionen von insgesamt 60 Prozent genannt.
Die offenen Vorsorgewerke mit einem Aktienanteil über das Gesamtjahr von rund 30 Prozent haben eine Performance von 3,8 Prozent verbucht. Diese seien internationaler diversifiziert mit einem Schweizer Anteil von 31 Prozent.
Insbesondere Schweizer Obligationen und Schweizer Immobilien rentierten im vergangenen Jahr besser als jene im Ausland. Der Deckungsgrad der Sammeleinrichtung stieg auf 98,3 Prozent.
Bei ihren Investitionen habe Publica im vergangenen Jahr vier der UNO-Nachhaltigkeitsziele priorisiert und begonnen massgeschneiderte Benchmarks bei Staatsanleihen von Schwellenländern zu implementieren sowie den Wissensaufbau zum Thema Biodiversität gestartet, wie es weiter heisst.
40,5 Milliarden Franken Bilanzsumme
Die Publica betreut als selbständige öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtung damit in aktuell 12 Vorsorgewerken rund 68'000 Versicherte und rund 42'000 Pensionierte von Bundesverwaltung, ETH, weiteren dezentralen Verwaltungseinheiten und dem Bund nahestehenden Organisationen. Ihre Bilanzsumme lag gemäss den Angaben Ende 2023 bei 40,5 Milliarden Franken (2022: 39,1 Milliarden Franken).