Das Vereinigte Königreich und die Schweiz werden am Donnerstag in einem Post-Brexit-Abkommen die Beziehungen im Bereich der Finanzdienstleistungen neu regeln. Darauf hat man schon länger gewartet.
Das Regelwerk trägt den sperrigen Titel «Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Konformitätsbewertungen» (MRA). Damit sollen die Verbindungen zwischen den Finanzplätzen gestärkt werden und näher zusammenrücken.
Am (heutigen) Donnerstag wird der britische Finanzminister Jeremy Hunt zu einem Besuch in Bern erwartet. Dabei ist auch die Unterzeichnung des Papiers gemeinsam mit seinem Schweizer Pendant, der Bundesrätin Karin Keller-Sutter, geplant.
Besserer Marktzugang
«Das Finanzdienstleistungsabkommen mit Bern ist nur aufgrund der neuen Freiheiten möglich, welche das Vereinigte Königreich nach dem Austritt aus der EU erlangt hat», sagte das britische Finanzministerium gegenüber der Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig). «Das Abkommen wird die bereits florierenden Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Schweiz im Finanzdienstleistung-Beziehungen verbessern.»
Die Vereinbarung sieht den grenzüberschreitenden Marktzugang für eine breite Palette von Finanzdienstleistungen vor, die Versicherungen, Banken Asset-Management- sowie Kapitalmarkt-Infrastruktur betreffen.
Lange in Arbeit
Die britische Seite erklärte, die Vereinbarung sei ein Gewinn für Grossbritannien nach dem Brexit. Es wird erwartet, dass das Abkommen Erleichterungen für Unternehmen und vermögenden Privatpersonen in beiden Ländern bringen wird. Für Privatkunden dürfte sich nichts ändern.
Das Abkommen ist bereits lange in Arbeit und wurde noch von Alt Bundesrat Ueli Maurer aufgegleist. Ursprünglich sollte die Vereinbarung bereits im vergangenen Sommer unterschriftsreif sein.