Das Spac VT5 kann mit der geplanten Übernahme der R&S-Gruppe vorwärts machen. Einer Gruppe von Aktionären wurde eine Ausnahmegenehmigung für den Fall erteilt, dass ihr Anteil bei der geplanten Kapitalerhöhung die Pflichtangebotsschwelle überschreitet.
Die Special Purpose Acquisition Company (Spac) VT5 hat von der Übernahmekommission (UEK) eine Ausnahmegenehmigung von der Angebotspflicht bei Überscheiten des Grenzwertes von 33 Prozent der Anteile erhalten. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Damit ist eine regulatorische Hürde bei der geplanten De-Spac-Transaktion gefallen. VT5 hatte bei der UEK prüfen lassen, ob die Aktionärinnen und Aktionäre, die mit dem Unternehmen eine Verpflichtungserklärungen für den Fall einer solchen Transaktion unterzeichnet hatten, eine Gruppe bilden.
Gruppe ja – Angebotspflicht nein
Mit der Erklärung hatten sie sich verpflichtet, ihre Investition aufrecht zu erhalten und gegebenenfalls weitere Aktien zu zeichnen, an der Investorenversammlung für die Transaktion zu stimmen sowie an der Generalversammlung für die notwendigen Beschlüsse zu stimmen.
Laut dem UEK-Beschluss bedeutet die Unterzeichnung des «Commitment Letters» die Bildung einer angebotspflichtigen Gruppe. Gleichzeitig gewährte die Behörde jedoch eine Ausnahmegenehmigung für den Fall, dass diese Gruppe oder einzelne ihr angehörenden Aktionäre als Ergebnis der geplanten Kapitalerhöhung die Pflichtangebotsschwelle von 33 Prozent überschreiten.
VT5 muss nun jedoch der UEK innerhalb von 5 Börsentagen die Identität aller Personen offenlegen, welche die Verpflichtung unterzeichnet haben. Aktionärinnen oder Aktionäre, die mindestens 3 Prozent der Stimmrechte halten, können gegen den Entscheid Einsprache erheben. Das Unternehmen muss eine Gebühr von 40'000 Franken zahlen.
Mehr Kapital nötig
VT5 hatte am Montag über die Fusionsvereinbarung mit der in Sissach BL ansässigen Elektrotechnik-Anbieterin R&S Rauscher und Stoecklin Gruppe berichtet. Dabei ist ein Kaufpreis von 274 Millionen Franken vorgesehen. Das Investitionskapital der Spac belief sich jedoch nur auf rund 200 Millionen Franken. Das bedeutet, dass mehr Kapital per Kapitalerhöhung aufgenommen werden muss.
Die neuen Aktien sollen zum Preis von 10 bis 10.50 Franken ausgegeben werden und ein Angebotsprospekt soll in der kommenden Woche veröffentlicht werden.