Angesichts schrumpfender Altersrenten aus der ersten und zweiten Säule wird die private finanzielle Absicherung im Alter in der dritten Säule beliebter. Für einen finanziell sorgenfreien Lebensabend braucht es aber mehr, besagt eine neue Studie.

Die Schweizerinnen und Schweizer sehen Ihrer Pensionierung zwar mit Zuversicht entgegen. Allerdings ist mittlerweile weitherum klar, dass die in Aussicht gestellten Renten weniger hergeben als noch vor einigen Jahren. Um den Risiken der Altersvorsorge zu entgehen, erlangt deshalb die Selbstvorsorge wieder mehr Bedeutung.

Dabei rückt die Säule 3a gemäss dem neusten Ruhestandsmonitor von Axa Investment Managers Schweiz vermehrt ins Blickfeld. Das steuerbegünstigte Sparen in der 3. Säule steht bei der selbstverantwortlichen Aufstockung des Vorsorgekapitals an erster Stelle, gefolgt von Sparkonto, freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse und Wohneigentum.

Erkannter Sparbedarf

Insgesamt legen 60 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer zusätzlich zu AHV und Pensionskasse etwas auf die Seite fürs Alter. Wie es in einer Medienmitteilung weiter heisst, sparen Personen zwischen 18 und 64 Jahren eher, als Pensionierte dies früher getan haben. Ausserdem wird mehr auf die hohe Kante gelegt, je höher das Arbeitspensum und die Kaufkraft-Klasse sind.

Interessanterweise wollen viele Ihr Angespartes auch nach der Pension noch in eine Liegenschaft investieren. Gemäss der zum zwölften Mal durchgeführten Umfrage möchten 55 Prozent im Pensionierungsalter in der Lage sein, ihr Wohneigentum zu behalten oder Wohneigentum zu kaufen.

Schwindende Renteneinkommen

Weiter auf der Ausgabenliste stehen Reisen oder den Nachkommen etwas vom eigenen Vermögen zu vererben. Neben dem Geldausgeben will rund die Hälfte der Befragten das Weitersparen im Alter pflegen. Dies ist vermutlich weniger als Tugend zu verstehen, sondern auf die langfristig nicht gesicherten Altersrenten zurückzuführen.

Jedenfalls sind die Erwartungen an die Renteneinkommen aus der ersten und zweiten Säule deutlich gesungen. Im Schnitt rechnen die Befragten, dass ihre Renten aus AHV und Pensionskasse nur noch 53 Prozent des letzten Lohnes abdecken, was dem tiefsten Wert seit Messbeginn im Jahr 2011 entspricht. Im Jahr 2014 lag dieser Wert noch bei 65 Prozent.

Überfällige Reformen

Ein finanziell sorgenfreies Rentenalter bleibt aber weiterhin erstrebenswert. Deshalb befürworten rund zwei Drittel eine Reform der Altersvorsorge. Das angegebene Wunsch-Pensionierungsalter von 62 Jahren ist mit der Reformvorlage zur AHV, über die im Herbst abgestimmt wird, allerdings ausser Reichweite.

Mit der geplanten Zusatzfinanzierung und der Heraufsetzung des Pensionierungsalters für Frauen auf 65 Jahre ist die AHV für die nächsten Jahre zwar saniert. Wie finews.ch berichtet hat, werden in der alternden Gesellschaft der Schweiz jedoch weitere Reformen nötig, um die Renten ohne ungewollte Umverteilungen auszufinanzieren und den Lebensabend geniessen zu können.