Fondsmanager bereiten sich mental auf Rückschläge an den Börsen vor. Sie beurteilen die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft äusserst pessimistisch, wie eine regelmässig durchgeführte Umfrage jetzt zeigt.
Fondsmanager beurteilen die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft so düster wie noch nie. Gleichzeitig sind ihre Sorgen vor einer möglichen Stagflation auf den höchsten Stand seit August 2008 gestiegen.
Zu diesem Schluss kommt die in Anlegerkreisen viel beachtete monatliche Fondsmanager-Umfrage der Bank of America, die in der ersten April-Woche global 292 Panelisten mit einem verwalteten Vermögen von 833 Millarden Dollar befragte.
Steigendes Rezessions-Risiko
71 Prozent der befragten Anlage-Eperten äusserten sich zu den Erwartungen für das globale Wachstum in den kommenden Monaten pessimistisch. Das sind so viele wie noch nie seit Beginn der Erhebung in den frühen 1990er-Jahren.
Für Pessimismus sorgt das zunehmende Risiko einer Rezession in den wichtigsten Volkswirtschaften sowie der geldpolitische Kurs der US-Notenbank Fed, die aufgrund des steigenden Inflations-Drucks aggressiver gegen die Teuerung vorgehen will. Die Fondsprofis erwarten für dieses Jahr sieben Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten. Das dürfte insbesondere die Aktienkurse belasten.
Kriegsängste lassen etwas nach
Etwas in den Hintergrund getreten sind dagegen die Ängste rund um den Krieg zwischen Russland und der Ukraine. In der Sorgen-Hitparade steht der Ukraine-Krieg nach globaler Rezession, agressive Zentralbanken und Inflation auf Rang vier. Im vergangenen März wurde die russische Invasion in der Ukraine noch als die grösste Sorge genannt.