Der Preis des gelben Metalls ist unter Druck geraten. Die Banken, die sonst immer die Zukunft zu kennen glauben, sind sich beim Gold bemerkenswert uneins.

An den Finanzmärkten entwicht gerade viel heisse Luft, wie auch finews.ch berichtete. Angesichts der sich abzeichnenden Zinswende geraten insbesondere die Hype-Investments der letzten Monate unter die Räder. Prononciert ist dies bei Krypto-Anlagen und bei Aktien von Tech-Firmen zu spüren. Unter Druck ist seit Jahresbeginn aber auch eine Anlage, die traditionell als sicherer Hafen gilt: das Gold.

Dollar steigt, Gold fällt

So hat der Preis je Feinunze des Edelmetalls innert Wochenfrist um fast 3 Prozent auf gegenwärtig 1’794 Dollar nachgegeben. Seit Jahresbeginn resultiert ein Minus von über 2 Prozent. Wie die US-Bank Morgan Stanley in einem aktuellen Report schreibt, nehmen Goldminen-Aktien einen um bis zu 17 Prozent tieferen Goldpreis vorweg.

Die Bewegungen sorgen für einige Verunsicherung, nicht zuletzt unter Bankanalysten. Sie gelangen derzeit zu höchst widersprüchlichen Szenarien für das gelbe Metall. Ins Lager der «Bären» zählen dabei die Experten der Schweizer Grossbank UBS. Sie sehen den Goldpreis Ende Jahr tiefer bei 1’600 Dollar und argumentieren mit dem bekannten Mechanismus: Angesichts von Zinserhöhungen in den USA gewinnt der Dollar an Stärke, und dies ist wiederum schlecht für Gold-Anlagen.

Trügerische Sicherheit

Am anderen Ende der Skala sehen die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs den Goldpreis in zwölf Monaten auf 2’150 Dollar je Unze klettern. Dies, weil die Finanzprofis eine Abschwächung der amerikanischen Wirtschaft erwarten. Das könnte wiederum den Dollar unter Druck setzen und die Risiken an den Finanzmärkten markant steigern.

Anleger mit einem längerem Gedächtnis erinnern sich derweil, dass sich die sogenannt sicheren Häfen an der Börse im Corona-Crash vom März 2020 als trügerisch erwiesen haben. Als sehr widerstandsfähig zeigten sich damals nur etwa Schweizer Anleihen und Geldmarkt-Papiere.