Die Preise ziehen auch in der Schweiz an, wie die Nationalbank anlässlich ihres Update zur Geldpolitik feststellt. Das hat auch mit dem Franken zu tun.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt den Leitzins bei -0,75 Prozent, wie sie in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Damit trägt sie vor allem der Währungssituation Rechnung – der Franken bleibt trotz dem jüngsten Schwächeanfall hoch bewertet, wie die Währungshüter betonten.
Trotzdem hat die Verteuerung von Euro und Dollar zumindest bei der Preisentwicklung zu einer, wenn auch leichten, Erhöhung geführt. So erwartet die SNB eine Inflation in der Höhe von 0,2 Prozent im laufenden Jahr, 0,3 Prozent im 2022 und 0,5 Prozent im Jahr 2024. Dies liegt freilich immer noch weit unter dem Höchstwert von 2 Prozent, dem für die Preisstabilität gültigen Wert.
Grosse Unsicherheit prägen die Prognosen
Neben dem schwächeren Franken, der die Preise von Importgütern befeuert, ist auch der Rohölpreis jüngst angestiegen, was sich schnell in mehr Inflation auswirkt.
Alles in allem bleibt die SNB bei ihrer Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Situation, die aber angesichts der Unwägbarkeiten der Pandemie einer relativ grossen Unberechbarkeit unterliegt. Die Notenbank rechnet für 2021 unverändert mit einem BIP-Wachstum von 2,5 bis 3 Prozent.
Unausgelastete Produktionskapazitäten
An der Telefonkonferenz nach der Publikation des Zinsentscheids betonte Nationalbankpräsident Thomas Jordan, dass die SNB die leichte Schwächung des Frankens sehr wohl begrüsse. Trotzdem beschäftigt sich die SNB noch nicht mit einer Verschärfung des Zinsumfeldes, wie er betonte.
Denn, so Jordan, zuerst müssten die Inflationsprognosen noch einiges mehr an höheren Preisen indizieren – was sie eben noch nicht tun. Zudem müssten die Produktionskapazitäten besser ausgelastet werden, denn diese werden voraussichtlich noch über eine längere nicht an ihre Grenzen stossen.