Prognosen haben in der Coronakrise Hochkonjunktur. Selbst wenn sie reichlich kurios sind.
Wer abschätzen will, was den Finanzmärkten und der Realwirtschaft angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie noch blüht, schaut in den Rückspiegel. Aus rückwärtsgewandten Indikatoren wie dem Bruttoinlandprodukt (BIP), der Teuerung (Inflation) oder Arbeitsmarkt-Zahlen lassen sich Trends ableiten.
Doch wäre es möglicherweise besser, nach vorne zu blicken? Frühindikatoren wie Ertragskurven, Zinssätze und Aktienkurse zeigen, wohin sich die Wirtschaft entwickeln könnte. Oder aber: Man wendet sich kuriosen bis obskuren Signalen zu – das Schweizer Online-Institut IG Bank hat drei solche Indikatoren näher untersucht.
1. Der Netflix-Indikator
(Bild: Unsplash)
Nur wenige Unternehmen haben sich wie Netflix während des Covid-Chaos an der Börse erfolgreicher behauptet. Der Aktienkurs des führenden Streaming-Dienstes hat seit Anfang 2020 um mehr als 45 Prozent zugelegt. Das Unternehmen gewann in dieser Zeit 15,8 Millionen neue Abonnenten.
Und: Während 2019 Netflix-Benutzer durchschnittlich zwei Stunden am Tag Inhalte «streamten», waren es während des Lockdowns mehr als drei Stunden. Davon ausgehend, dass bis Ende 2020 die meisten Menschen wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, rechnet das Unternehmen in den nächsten zwei Quartalen mit einem Rückgang des Abonnenten-Wachstums.
Sobald die Streaming-Stunden bei Netflix zurückgehen, könnte das ein Indiz dafür sein, dass sich die Wirtschaft erholt.
2. Der Sternzeichen-Indikator
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