Eigentlich ist die Tochter der SIX Gruppe, die digitale Börse SDX, auf der Suche nach neuen Investoren. Aktuelle Umstände machen dem Projekt aber einen Strich durch die Rechnung.
Den Start für die Krypto- und Digital-Assets-Börse SDX hat die Schweizer Börsenbetreiberin SIX ursprünglich für das vierte Quartal 2020 vorgesehen.
Dieser Termin könnte nun aber nach hinten verschoben werden. Und zwar aufgrund des Coronavirus, wie der SDX-Präsident Thomas Zeeb gegenüber der britischen «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) erklärt hat: Die Diskussionen mit potentiellen Investoren blieben hinter dem Zeitplan zurück.
Genauer: Die Suche nach strategischen Investoren sei durch die Coronavirus-Pandemie unterbrochen worden, so Zeeb, was zu Unsicherheiten bei der Bewertung des Projekts geführt und potenzielle Geldgeber daran gehindert habe, eine Due-Diligence-Prüfung durchzuführen.
SDX ein weisser Elefant
Ursprünglich von seinen Aktionären – also den Schweizer Banken – finanziert, hat SIX vor kurzem damit begonnen, 30 Prozent der SDX an externe Investoren zu verkaufen, in der Hoffnung, Aktionäre zu gewinnen, die später Kunden werden könnten.
Damit rutscht die künftige Digitalbörse von einem Problem zum nächsten. Erst letzten September hat das Unternehmen seinen Chef verloren, Martin Halblaub, der, wie finews.ch damals berichtete, seine Strategievorstellungen nicht mit denen der SIX übereinstimmen konnte.
Doch Zeeb lässt sich ob der fehlenden Investoren nicht aus der Ruhe bringen: «Ich bin nicht übermässig beunruhigt darüber, denn der Grund dafür ist nicht, dass SIX das Geld braucht, um es zu investieren.» Der Grund für die Suche nach Investoren sei eben, sicherzustellen, dass die SDX nicht «nur ein weisser Elefant ist, der da draussen steht.»