Die Bellevue Group wird sich künftig als reiner Asset Manager positionieren und hat deshalb 2019 stark umgebaut. Während die Aktionäre davon profitieren, wird der Verwaltungsrat des Unternehmens künftig kürzer gehalten.
Die Bellevue Group konnte 2019 in ihrem Kerngeschäft kräftig wachsen: Florierende Börsen und Neugeldwachstum halfen dem Unternehmen, das operative Ergebnis um 31 Prozent auf 40 Millionen Franken zu steigern.
Zugleich war das Jahr von grossen Umwälzungen geprägt. Die Bellevue Groupe, geführt von CEO André Rüegg, verkaufte ihre Bank-Tochter an die luxemburgische Bank Quintet und ihre Beteiligung am Schweizer Börsenbetreiber SIX an die Credit Suisse.
Defizitäre Bank
Damit musste das Unternehmen 2019 zum letzten Mal die unprofitable Bank am Bellevue mittragen. Deren Verlust von 5,4 Millionen Franken trug dazu bei, dass der Konzerngewinn lediglich 11,4 Millionen Franken betrug.
Den Erlös der SIX-Beteiligung schüttet die Bellevue in einer Sonderdividende von 2,75 Franken pro Aktie aus. Zudem bekommen die Aktionäre eine knapp 14 Prozent höhere ordentliche Dividende von 1,25 Franken pro Anteil.
Weniger Geld für Verwaltungsräte
Während die Eigentümer des Unternehmens profitieren, sollen die Verwaltungsräte künftig kürzer gehalten werden. Da das Unternehmen ohne Bank am Bellevue weniger komplex sei, erhalten die einzelnen Mitglieder künftig rund 10 Prozent tiefere Entschädigungen.
Zugleich kommt es in der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat zu personellen Veränderungen: Thomas Pixner, bisher Chef der Bank am Bellevue, wird das Unternehmen verlassen.
Derweil wird sich Rupert Hengster nach drei Jahren nicht zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat stellen. Dieser schrumpft mit Präsident Veit de Maddalena, Daniel Sigg, Urs Schenker und Katrin Wehr-Seiter auf vier Mitglieder.