In den nächsten drei Jahren könnten verwaltete Vermögen im Wert von 1,5 Billionen Euro den Vermögensverwalter wechseln, geht es nach einer neuen Studie. Der Grund? Unzufriedenheit.

So düster steht es um die deutschen Kollegen: Laut dem neuen «Elite-Report» überlegt sich in den nächsten drei Jahren ein Drittel der vermögenden Leute in Deutschland, den Vermögensverwalter zu wechseln.

Die Studie, angefertigt von der «Elite»-Redaktion in Zusammenarbeit mit den deutschen «Handelsblatt», fasst das Problem der Vermögensverwalter in einem Satz zusammen: «Bei der Digitalisierung des Bankgeschäfts und der Vermögensverwaltung wird der Faktor Mensch meist zu wenig berücksichtigt.» Das führe zu Unzufriedenheit und einer höheren Wechselbereitschaft.

Unfähige Nachfolger?

Das geht ins Geld: Würden sich alle Wechselwilligen tatsächlich einen neuen Vermögensverwalter suchen, würden damit gleichzeitig 1,5 Billionen Euro umparkiert werden.

Doch auch diejenigen, die den Faktor Mensch ihrer Meinung nach nicht zu wenig berücksichtigen, sondern den Kunden konsequent ins Zentrum stellen, haben laut «Elite» Grund zur Sorge: «Da die Anzahl ihrer erfahrenen Kundenbetreuer ruhestandsbedingt abnimmt und zu wenige fachlich und menschlich geeignete Persönlichkeiten an diese Aufgaben herangeführt werden», gehe den Unternehmen schon bald der Nachwuchs aus.

Abzockerei?

Zu guter Letzt fühlen sich viele Kunden inzwischen auch nicht mehr nur zu wenig gut umsorgt, sondern immer häufiger auch hinters Licht geführt, weiss die Studie.

Viele Vermögende fühlten sich gebührenmässig zu stark belastet: «Versteckte Kosten, doppeltes Kassieren sowie hier und da 'unehrliche' Provisionen sind entgegen vieler Ankündigungen nach wie vor verbreitet. Manche Häuser finanzieren so ihre Existenz hinter dem Rücken und auf Kosten ihrer zu gutgläubigen Mandanten.»

Schweizer Preisträger

Im ebenfalls jährlichen Ranking um die besten Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum haben zehn Unternehmen die volle Punktzahl erhalten, eines davon aus der Schweiz.

Es ist die Genfer Privatbank Pictet. Folglich wurde die Bank auch – zusammen mit der Zürcher Privatbank Maerki Baumann – zum besten Schweizer Vermögensverwalter gekürt.