Geriet das gelbe Edelmetall in den vergangenen fünf Jahren unter Anlegern ins Hintertreffen, so hat sich die Situation nun schlagartig verändert. Schon lange nicht mehr sprach so viel für Gold.
Die Nachricht vom (heutigen) Donnerstag sorgte für Furore: Die Notenbanken haben ihre Goldbestände so massiv aufgestockt wie zuletzt in den 1970er-Jahren. Besonders aktiv ist dabei Russland, wie den neusten Zahlen des World Gold Council (WGC), der Interessenvereinigung der Goldindustrie, zu entnehmen ist.
Allein im vergangenen Jahr haben die Notenbanken ihre Bestände netto um mehr als 651 Tonnen aufgestockt. Das ist historisch betrachtet der höchste Wert seit dem Ende der Goldpreisanbindung des Dollar 1971. Gemäss Statistik ist es auch der zweihöchste Wert überhaupt.
Enormes Angebot
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Goldnachfrage der Notenbanken um 74 Prozent. Bei einem Goldpreis von derzeit rund 1’310 Dollar pro Feinunze (31 Gramm) repräsentiert das erworbene Volumen einen Wert von rund 27 Milliarden Dollar.
Dass der Preis für das Edelmetall selber nicht stärker angezogen hat, gemäss WGC am derzeit hohen Angebot, das verfügbar ist. Mit 3’347 Tonnen habe die Minenproduktion einen neuen Höchststand erreicht. Ebenfalls auf einem Rekordniveau bewegt sich mittlerweile das Volumen an Gold, das rezykliert werden kann – es belief sich im vergangenen Jahr auf 1'173 Tonnen.
Trendwende im «perfect storm»?
Dennoch könnte die aktuelle Situation die viel zitierte und von den «Goldbugs» schon lange herbeigesehnte Trendwende für das gelbe Edelmetall einläuten. Denn verschiedene Faktoren – im Angelsächsischen ist vom «prefect storm» die Rede – spielen seit einigen Monaten zusammen.
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