Anfang Jahr hat die Zahl arbeitsloser Banker ein Rekordhoch erreicht. Jetzt reagieren die wichtigsten Schweizer Bankenplätze.
So viele Banker wie jetzt waren noch nie arbeitslos: Das schreibt der Schweizer «Sonntagsblick» mit Verweis auf Zahlen des Zürcher Amts für Wirtschaft und Arbeit, welche der Zeitung vorliegen.
Im letzten Januar waren demnach im Kanton Zürich, dem wichtigsten Finanzplatz der Schweiz, 675 Personen aus der Bankenbranche ohne Arbeit. Das sind deutlich mehr als selbst zuzeiten der Finanzkrise: In den Jahren 2009 und 2010, als die Krise voll durchschlug, zählte der Platz Zürich weniger als 600 Banker ohne Arbeit, wie weiter berichtet wurde.
Im Kanton Genf hatten im Januar 127 Banker keine Arbeit. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2004.
Verlagerung innerhalb der Schweiz
Schon im 2016 waren Warnungen vor einer steigenden Arbeitslosigkeit in der Branche laut geworden. Tausende Stellen würden wegfallen, mahnten Warner damals – was prompt einen Streit um Arbeitslosenzahlen nach sich zog.
Klar ist, dass gerade die beiden Grossbanken weiterhin Stelle abbauen und verlagern – übers Wochenende waren diesbezüglich neue Pläne der UBS publik geworden. Der Konsolidierungsdruck hat derweil in den letzten Monaten den Platz Genf besonders hart getroffen.
Der Kanton Zürich reagiert dem Bericht zufolge nun aufs Problem. Im Auftrag der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) stellt etwa die Hochschule für Bankausbildung (ISFB) eine Liste mit den Kompetenzen der Banker zusammen. Diesen Kompetenz-Ausweis können die Banker zu Bewerbungsgesprächen mitbringen.