Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist wieder gestiegen – gerade auch in der Finanzbranche. Hier suchen jetzt mehr Leute eine Stelle als in den Jahren nach der Lehman-Krise.
Das Staatssekretariat Seco hat die neusten Arbeitslosenzahlen veröffentlicht – und sie sorgten für ein gewisses Aufsehen, weil mit den Dezember-Zahlen nun auch Jahres-Durchschnittswerte greifbar werden; vor allem aber ergab sich ein doch recht deutlicher Anstieg von 3,2 auf 3,5 Prozent.
Interessant also die Frage, wie es in der Finanzbranche aussieht. Die gute Nachricht: Die Arbeitslosigkeit ist bei Banken wie Versicherungen immer noch unterdurchschnittlich. Im Bankensektor erreicht die Quote 2,7 Prozent, und in der Assekuranz kann man mit 1,5 Prozent beziehungsweise rund 1'100 als arbeitslos gemeldeten Personen ohnehin von Vollbeschäftigung sprechen (die Zahl der offenen Stellen in der Schweizer Versicherungswirtschaft erreicht ebenfalls rund 1'100).
Die nicht ganz so gute Nachricht: Gegenüber dem Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit doch nennenswert zugenommen. Waren 2012 im Schnitt noch 6'345 Finanzleute arbeitslos gemeldet, so erreichte die Durchschnittszahl im letzten Jahr 6'977.
Es wird weitergeschrumpft
Ende Dezember dann waren es 7'134 Personen aus der Finanzbranche, die bei den Arbeitsämtern als Stellensuchende registriert waren – davon 4'174 aus den Banken.
Auch wenn die Zahlen noch nicht wirklich alarmierend sind – weder absolut noch im nationalen Vergleich –, so fällt doch auf, dass die Arbeitslosigkeit im Banking erst jetzt den höchsten Wert seit Ausbruch der Finanzkrise erreicht hat. Die ab 2008 vielfach angekündigte Branchenbereinigung schlägt also auch ein halbes Jahrzehnt später weiter durch.
Wer positiv gestimmt ist, der sagt sich allerdings auch: Die grossen Entlassungsrunden schlugen sich nur sehr begrenzt in den Arbeitslosenquoten nieder. Oder anders: Finanzleute können sich auch heute noch gut durchsetzen auf dem Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosigkeit in der Schweizer Finanzbranche
Jeweils Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco