Die Schweizer Anwaltskanzlei Froriep hat eine neue Chefin ernannt, und auch die Geschäftsleiterin am Standort Zürich ist neu, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Letztere hat engste Beziehungen zur UBS.
Die Schweizer Wirtschaftskanzlei Froriep hat Nicola Benz mit sofortiger Wirkung zur Managing Partnerin ernannt. Sie ist damit verantwortlich für die insgesamt fünf Standorte des Unternehmens – in Zürich, Genf, Zug, London und Madrid.
Die Schottin Benz war die erste Rechtsanwältin, die auf der Grundlage der bilateralen Verträge mit der EU hierzulande praktizieren durfte. Für das Unternehmen ist sie bereits seit 15 Jahren tätig und auf die Bereiche Technologie, Information und Datenschutzgesetze spezialisiert.
Im Verwaltungsrat der UBS
Benz löste die bisherige Managing Partnerin Catrina Luchsinger Gähwiler, die dem Unternehmen als Partnerin erhalten bleibt.
Wie weitere Recherchen von finews.ch ergaben, ist ausserdem Isabelle Romy (Bild oben) zur Chefin des Zürcher Büros von Froriep ernannt worden. Sie stiess vor fünf Jahren von der Anwaltskanzlei Niederer Kraft & Frey zum Unternehmen. Einer breiteren Öffentlichkeit ist sie zudem als Verwaltungsrätin der Schweizer Grossbank UBS bekannt. Sie ist seit 2012 im Leitungsgremium der Grossbank.
Datenschutz als grosses Thema
Froriep beschäftigt 21 Partnerinnen und Partner sowie total rund 100 Personen an den fünf erwähnten Standorten und zählt zu den führenden Anwaltskanzleien in den Bereichen Finanz und Technologie. Die beiden Branchen sind denn auch die wichtigsten Ertragsquellen des Unternehmens, das allerdings keine Geschäftszahlen publiziert.
Da immer mehr Firmen einzelne Geschäftsbereiche auslagern würden, werde das Thema Datenschutz immer wichtiger, betonte Nicola Benz gegenüber finews.ch weiter.
«Das geltende Datenschutzgesetz in der Schweiz wird sich noch beträchtlich verändern, wie dies in Europa bereits der Fall gewesen ist. Insbesondere die künftigen Sanktionen bei Datenschutzverletzungen sowie zusätzliche Vorschriften und Prozesse werden eine Vielzahl von Unternehmen in nächster Zeit enorm beschäftigen.»
Grosse Veränderungen
Gemäss weiteren Angaben spüren die Verantwortlichen von Froriep auch ein neuerliches Interesse an der Schweiz als Geschäftsstandort, gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Unwägbarkeiten rund um den Brexit.
Vor diesem Hintergrund werde auch die im nächsten Februar anstehende Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform III eine wichtige Rolle spielen, sagte Benz. Eine Annahme der Reform würde die Stabilität in der Schweiz steigern und das Interesse am Wirtschaftsstandort Schweiz erhöhen, erklärte Benz.
Anwaltsteam wechselte die Fronten
Für Schlagzeilen sorgte Froriep im vergangenen Oktober, als das Unternehmen ein zehnköpfiges Team an Top-Anwälten zur Konkurrenz Baker & McKenzie ziehen lassen musste, wie auch finews.ch berichtete.