In der Schweiz werde Fintech zu wenig gefördert, kritisiert die Szene. Doch nun haben die hiesigen Behörden diesbezüglich gar das agile Singapur abgehängt.

Die Schweizer Fintech-Szene mäkelt gerne über die mangelnde Unterstützung seitens der Behörden. Im gleichen Atemzug wird dann die engagierte Art gelobt, mit der Startups aus der Branche in Grossbritannien und Singapur gefördert werden.

Doch für einmal hat die Schweiz diesbezüglich die Nase vorn. Wie unter anderem das Singapurer Finanzportal «finew.asia» berichtete, plant die Finanzaufsicht Monetary Authority of Singapore (MAS) einen so genannten Sandkasten (Sandbox) für junge Fintech-Firmen. Damit will der asiatische Stadtstaat der Szene Raum zum Experimentieren bieten – innerhalb des Sandkastens gibt es kaum Regeln, allerdings sind auch die involvierten Gelder begrenzt.

Sandkasten schon im März lanciert

Für Schweizer Ohren klingt das vertraut. Schon letzten März hat hierzulande die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) die unbeaufsichtigte Sandbox lanciert. Laut der Behörde soll sie bis zu einem Kundengeld-Volumen von 200‘000 Franken gelten.

«Diese Kategorie soll vor allem dazu dienen, dass Jungfirmen mit relativ wenig Startkapital Geschäftsideen ausprobieren können», sagte damals Finma-Direktor Mark Branson im exklusiven Interview mit «finews.ch».

Die Idee ist nun allerdings an das Finanzdepartement (EFD) zur Prüfung überwiesen worden. Vor dem Herbst ist aus dieser Richtung keine Antwort zu erwarten. Gut möglich also, dass das autokratisch regierte Singapur mit dem Sandkasten doch noch in Führung geht.