Einigen Tatsachen wird sich der Finanzplatz 2016 stellen müssen. Sindy Schmiegel von der Schweizerischen Bankiervereinigung verrät, welche das sind.
Sindy Schmiegel ist Leiterin Public Relations bei der Schweizerischen Bankiervereinigung
Mein Kollege Jakob Schaad hat unlängst ein paar Wünsche ans Christkind gerichtet. Aber kennen Sie die Realitäten, die einerseits unsere Arbeit als Verband und andererseits den Finanzplatzalltag 2016 prägen werden? Lassen Sie mich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern:
Gar nicht so schlecht aufmunitioniert
Auch wenn die Tür von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf für die Banken nicht immer offen stand, war doch für alle klar, dass die Schweiz keine Insel ist und sich internationalen Entwicklungen nicht verschliessen kann.
Eine realistische, pragmatische Finanzplatzpolitik ist auch in der Ära von Finanzminister Ueli Maurer der Wunsch der Banken; dogmatische Zwängerei dient dem Motor der Schweizer Wirtschaft nicht. Vor allem aber – und hier liegt unsere grosse Hoffnung – wünschen wir uns einen konsequenten Verzicht auf schädliche Swiss Finishes jeglicher Art.
Mein Kollege Stefan Hoffmann vermutet jedenfalls, dass Ueli Maurer als Finanzminister gar nicht so schlecht, ähäm, aufmunitioniert ist.
Der Verband in neuem Gewand
Noch nicht wirklich durchgesickert ist die neue Struktur, die sich die SBVg nach intensivem Nachdenken über die eigenen Aktivitäten gegeben hat. Neu sind der Verband und seine Gremien entlang der Geschäftsfelder Private Banking, Retail Banking, Asset Management und Capital Markets organisiert, wobei jedes Feld von einem hochrangigen Bankenvertreter präsidiert wird.
Der Verwaltungsrat wird sich nur noch mit strategischen Fragen beschäftigen, die behandelten Aufgabenfelder werden reduziert und die Bedeutung der eigentlichen Bankentätigkeiten rücken stärker in den Fokus der Verbandsarbeit. Diese wird damit gezielter, politischer, einschneidender, effizienter, schneller und ökonomisch sinnvoller.
Werbung für den Finanzplatz
Ein schönes Projekt für 2016 wird es sein, den Schweizer Finanzplatz im Ausland besser zu positionieren. Die Expertengruppe Brunetti hatte dies in ihrem Abschlussbericht bereits 2014 empfohlen, nun wird das Vorhaben konkreter.
Andere Finanzplätze machen immer wieder vor, wie gutes Marketing geht. Die Schweizer Banken haben viel zu bieten, aber sie müssen es auch zeigen. Das geht am besten mit einem starken Konzept, der Unterstützung von Politik, Behörden und Regulierern und einer guten Portion Selbstbewusstsein. Wir sind dran!
Soviel für heute zur Arbeit der Schweizerischen Bankiervereinigung im Jahr 2016. Im zweiten Teil lesen Sie demnächst, was den Finanzplatz als Ganzes beschäftigen wird.