Durch Neugelder aus den Schwellenländern will die Grossbank Credit Suisse den Abfluss von bis zu dreissig Milliarden Franken an Kundendepots in Westeuropa kompensieren.

An der vom britischen Finanzkonzern Barclays in New York organisierten «Global Financial Services Conference» sprach der Finanzchef der Credit Suisse (CS), David Mathers, über die Entwicklung in der Finanzwelt. Im Private Banking kommt es laut seinen Erwartungen zu einem klaren Trendwechsel.

Der Fokus der Credit Suisse wird sich dabei weg vom traditionellen Geschäft von der Schweiz aus hin zu den Buchungszentren der Credit Suisse im Ausland richten. Die Schweiz als Buchungszentrum werde zwar noch leichte Zuflüsse verzeichnen, dank dem Offshore-Geschäft in den Schwellenländern, doch die Schweiz habe auch mit starken Abflüssen zu kämpfen. Dies illustirerte Mathers in seiner Präsentation (siehe auch Grafik unten).

Clairden Leu: Acht Milliarden Franken Abflüsse

In den nächsten Jahren rechnet die Credit Suisse mit Kundengelder-Abflüssen zwischen 25 und 35 Milliarden Franken im Offshore-Geschäft, mitunter wegen den Steuerabkommen. Demgegenüber steht eine starke Zunahme der Neukundengelder aus den internationalen Buchungszentren, die bis zu 75 Prozent aller Neugelder der Bank ausmachen.

Somit scheint das grenzüberschreitende Westeuropa-Geschäft von der Schweiz aus immer weniger lukrativ.

Weiter hat im ersten Halbjahr 2012 die Einverleibung der Privatbanktochter Clariden Leu zu Abflüssen von Kundengeldern in der Höhe von acht Milliarden Franken geführt, was auch auf das Resultat des Schweizer Offshore-Geschäfts gedrückt hat, wie Mathers weiter berichtete.

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